Ursprünglich hatten die Amerikaner grosse Pläne und wollten in Italien 880 Lokale eröffnen. Dafür wurden auch hohe Kredite aufgenommen. Doch die Italiener zogen ihre eigene Version der Pizza jener aus den USA vor.
Die Kette kam 2015 durch eine Franchisevereinbarung mit ePizza SpA nach Italien. Sie wollte einen landesweiten Lieferservice bieten und sich dabei von italienischen Angeboten abheben - mit für Italien ungewöhnlichen, aber in den USA beliebten Pizza-Toppings, wie etwa unter Pizza-Gourmets heiss umstrittene Ananas.
Zahlungsverzug während Pandemie
In der Pandemie geriet die Kette in Zahlungsverzug und begab sich unter einen Schutzschirm vor Gläubigern. Traditionelle Pizzabäcker hatten ihre Lieferungen ausgeweitet oder Pizzerien gingen Verträge mit Drittanbietern wie Deliveroo, Just Eat Takeaway oder Glovo ein, um ihre Margheritas, Diavolas, Sicilianas und Co zu den Kunden nach Hause zu bringen.
"Wir führen das Problem auf den deutlich gestiegenen Wettbewerb auf dem Lebensmittelliefermarkt zurück", teilte das Unternehmen 2021 laut Bloomberg Investoren mit. Nun wurde auf Anfragen nicht geantwortet. Laut den letzten geprüften Jahresberichten hatte das Unternehmen Ende 2020 Schulden in Höhe von 10,6 Millionen Euro.
Dennoch kam es für einige italienische Kunden überraschend, dass sich der US-Pizza-Macher in Italien die Zähne ausbiss. Auf den italienischen Social-Media-Kanälen wandten sie sich an die Kette und fragten, warum ihre Anrufe und Bestellungen nicht durchgingen oder warum ihr lokales Geschäft nicht mehr aufsperre.
Schweizer Ableger will expandieren
Die Entwicklung von Domino's Pizza in der Schweiz zeige ein positives Bild, teilte die Firma mit, die im September 2021 von der Familie Lechner übernommen worden war. Das Unternehmen sei strategisch und operativ auf Kurs, schrieb die Firma in einer Stellungnahme: "Die Zahlen der letzten Monate sind erfreulich und übertreffen die Planzahlen deutlich." Konkrete Zahlen dazu wurden keine genannt.
In der Schweiz beschäftigt Domino's Pizza rund 450 Mitarbeitende und betreibt 20 Ladenlokale in 8 Städten. Diese Ladenlokale hatte der Unternehmensentwickler Julian Lechner zusammen mit seiner Frau von Domino's Pizza übernommen zusammen mit der Master-Franchiselizenz für die Schweiz und Liechtenstein.
Man suche aktuell weitere Mitarbeiter für die Expansion hierzulande, hiess es. Im Herbst dieses Jahres soll ein neuer Standort in der Agglomeration Zürich eröffnet werden. Weitere Standorte seien in Planung. Auch eine Franchise-Strategie werde derzeit erarbeitet, schrieb Domino's Pizza Schweiz.
Domino's ist börsennotiert, wurde in den 1960er-Jahren gegründet und betreibt weltweit rund 19'000 Filialen in über 90 Ländern.
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(AWP)