Insbesondere Speicherchipkonzerne sehen sich gerade grossen Problemen ausgesetzt. So halten sich Konsumenten wegen der hohen Inflation und den unsicheren Aussichten mit dem Kauf neuer Smartphones, Laptops und PCs, in denen diese Chips vorzugsweise verbaut werden, zurück. Die Hersteller der Geräte sitzen selbst auf hohen Lagerbeständen und bauen diese zunächst ab, bevor sie neue Aufträge an die Chiphersteller vergeben.

Besser laufen dagegen die Geschäfte von Chipkonzernen, die mehr auf spezielle Halbleiter für die Automobil- und Energieindustrie setzen. Unternehmen wie Infineon etwa bauen ihre Kapazitäten gegenwärtig sogar aus, um die Nachfrage bedienen zu können.

Die Micron-Aktie war am Vorabend nachbörslich um zwei Prozent eingeknickt und steuerte auch am Donnerstag auf einen schwächeren Auftakt zu. Infineon-Aktien pendelten derweil zwischen Gewinnen und Verlusten. STMicro -Anteile verbuchten zuletzt ein moderates Minus.

Micron verzeichnete im ersten Geschäftsquartal (per 1. Dezember) einen rapiden Umsatzrückgang sowohl gegenüber dem Vorquartal als auch dem Vorjahr. Die Erlöse sanken auf rund 4,1 Milliarden US-Dollar (rund 3,9 Mrd Euro), nach 6,6 Milliarden Dollar in den drei Monaten zuvor. Unter dem Strich stand ein Nettoverlust von 195 Millionen Dollar, das war mehr als von Analysten erwartet. Im Vorquartal hatte Micron noch rund 1,5 Milliarden Dollar verdient. Und auch die weitere Entwicklung sieht eher trübe aus. Nach Angaben des Konzerns dürfte es schwierig werden, 2023 wieder in die Gewinnzone zurückzukehren.

Für das zweite Geschäftsquartal geht Micron von weiteren Umsatzrückgängen sowie einem erneuten Verlust aus. Die Lagerbestände sollten ihren Höhepunkt erreichen und danach sinken, schätzt er Chiphersteller. Für die zweite Geschäftsjahreshälfte erwartet das Management dann wieder steigende Erlöse./nas/tav/stk

(AWP)