Im zurückliegenden Geschäftsjahr hat VAT den operative Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Goodwill-Amortisation (EBITDA) um 30,0 Prozent auf 400,4 Millionen Franken gesteigert. Gleichzeitig verbesserte sich laut einer Mitteilung vom Donnerstag auch die EBITDA-Marge um 0,8 Prozentpunkte auf 35,0 Prozent.
Unter dem Strich verbleibt ein um 41,1 Prozent höherer Reingewinn von 306,8 Millionen Franken. Aufgrund der Rekordwerte können sich die Aktionäre über eine höhere Dividende freuen. Der Verwaltungsrat schlägt eine Erhöhung um 75 Rappen auf 6,25 Franken vor.
Mit dem vorgelegten Ergebnis hat VAT die Erwartungen der Analysten beim EBITDA wie auch der EBITDA-Marge erfüllt und beim Gewinn übertroffen. Das Umsatzwachstum um 27 Prozent auf 1,14 Milliarden Franken hatte das Unternehmen bereits Anfang Januar bekannt gegeben.
Abschwächung im vierten Quartal eingesetzt
Im vierten Quartal machte sich bereits der Abschwung im Halbleitermarkt bemerkbar. So hätten sich die Investitionen von Kunden in neue Ausrüstungen abgeschwächt. Grund seien der Einbruch der Nachfrage auf Konsumentenseite, das langsamere Wirtschaftswachstum in wichtigen Märkten und die geopolitischen Unsicherheiten gewesen.
Am stärksten sei der Rückgang bei Halbleiterinvestitionen für Speicherchips ausgefallen. Auch die Handelsbeschränkungen der US-Regierung gegenüber China für Halbleiter hätten die Investitionen für Fertigungsanlagen in China gedämpft. Folglich ging der Gesamtauftragseingang der Gruppe um rund 43 Prozent zurück, jedoch war er im Vorjahr wegen der Erholung von der Corona-Krise ausserordentlich hoch gewesen.
Trübere Aussichten für 2023
Das laufende Geschäftsjahr wird nun durch den globalen Abschwung im Halbleitermarkt geprägt sein. Folglich erwartet VAT einen Rückgang bei Umsatz, EBITDA, EBITDA-Marge, Nettogewinn und freiem Cashflow. Die Zielspanne für die EBITDA-Marge von 32 bis 37 Prozent soll jedoch eingehalten werden.
Wachstum erwartet VAT aber weiterhin in den Märkten für fortgeschrittene Industrieprodukte. Zudem soll das Segment Global Service von einer höheren Nachfrage nach Upgrades und Nachrüstungen profitieren.
Der Abschwung im Halbleitermarkt soll jedoch nur temporär sein. Für 2024 rechnet VAT wieder mit einer Rückkehr zum Wachstum. Zudem hält das Unternehmen am Ziel fest, den Umsatz bis Ende 2027 auf rund 2 Milliarden Franken zu verdoppeln.
Im laufenden ersten Quartal 2023 geht VAT von einem Umsatz von 210 bis 230 Millionen Franken aus.
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(AWP)