Zuletzt stand sie an der Kopenhagener Börse gut drei Prozent im Plus. In ihrem Fahrwasser stiegen auch Nordex -Papiere nach anfänglichen Verlusten von gut mehr als fünf Prozent. Auf der Telefonkonferenz habe das Management eine leichte Verbesserung der Lage in den kommenden Quartalen in Aussicht gestellt, sagte ein Händler. So dürften sich die Margen 2023 deutlich erholen. Am meisten Aufwärtspotenzial habe demnach aber die Auftragslage.

Laut der neuen Prognose schliesst Vestas aus, operativ dieses Jahr zumindest eine schwarze Null erwirtschaften zu können. Dies war im besten Fall bislang angenommen worden. Nun wird die um Sondereinflüsse bereinigte Marge vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) bei minus 5 Prozent erwartet. Dieser Wert war bislang das untere Ende der Spanne. Weiterhin musste das Management seine Wachstumserwartungen herunterschrauben.

Beim Umsatz prognostiziert der weltgrösste Hersteller von Windkraftanlagen nur noch höchstens 15,5 statt bislang 16 Milliarden Euro Umsatz. Das untere Ende der Spanne blieb mit 14,5 Milliarden Euro unverändert. Statt eine Milliarde sollen dieses Jahr ausserdem nur rund 850 Millionen Euro investiert werden. Immerhin einen Lichtblick gibt es beim erwarteten Umsatz im Service-Geschäft, das Segment soll statt um 10 nun um 20 Prozent wachsen.

Im dritten Quartal belief sich Vestas' Konzernumsatz auf 3,9 Milliarden Euro, ein Rückgang von 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die operative Marge lag bei minus 3,2 Prozent, nach minus 5,5 im zweiten Quartal, aber plus 5,7 ein Jahr zuvor. Unter dem Strich steht bei Vestas nach neun Monaten ein Verlust von über einer Milliarde Euro und damit deutlich mehr als von den Analysten erwartet. Und auch die neue Prognose ist noch schwächer als befürchtet.

Abgesehen vom Servicegeschäft hätten die Dänen im dritten Quartal durch die Bank schwach abgeschnitten, schrieb Analyst Akash Gupta von der US-Bank JPMorgan. Angesichts der gesenkten Jahresziele rechnet er mit massiv sinkenden Schätzungen für Umsatz und Margen. Seine Kollegin Supriya Subramania von der Schweizer Grossbank UBS bezeichnete nach ihrer Analyse des Zwischenberichts die durchschnittlichen Verkaufspreise als einzigen Lichtblick./lew/niw/mis

(AWP)