Überraschend ist die Zulassung nicht, nachdem der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) die Zulassung des Mittels bereits im Mai empfohlen hatte.

Veltassa ist ein Kaliumbinder, mit dem Patienten behandelt werden können, die eine Hyperkaliämie entwickeln, während sie gleichzeitig mit einem Inhibitor des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAASi) therapiert werden, heisst es in der Mitteilung weiter. Nahezu 100% der Patienten, die im Rahmen des klinischen Phase-II/III-Programms mit Veltassa behandelt wurden, hätten bei Baseline eine RAASi-Therapie erhalten.

VELTASSE KAM MIT RELYPSA

Die frühere Galenica Gruppe, die vor kurzem in Galenica Santé und Vifor Pharma aufgeteilt worden ist, hatte Veltassa im vergangenen Jahr mit dem Kauf des US-Unternehmens Relypsa übernommen. Zuvor hatte die Gruppe Veltassa bis auf Japan und den US-Markt weltweit vermarktet.

In den USA wurde das Medikament im Oktober 2015 von der Gesundheitsbehörde FDA zur Behandlung von Hyperkaliämie zugelassen. Weitere Marktzulassungsanträge für Veltassa seien auch in der Schweiz und in Australien eingereicht worden und würden derzeit geprüft, so Vifor weiter. Weitere Länder weltweit sollen folgen.

ANALYSTEN WENIG ÜBERRASCHT - SEHEN VIFOR IM PLAN

In den ersten Kommentaren betonen die Analysten, dass die Zulassung in der EU nach der Empfehlung erwartet worden war. Sie habe dies bereits in ihrem Modell berücksichtigt, schreibt etwa Analystin Carla Bänziger von Vontobel. Sie rechnet mit ersten Umsätzen des Mittels in Europa noch im laufenden Jahr. Ihre Umsatzschätzung von 4,8 Mio CHF könnte sich allerdings angesichts der angekündigten Lancierungstermine als etwas hoch erweisen.

Bei Baader Helvea schreibt Analyst Bruno Bulic, er sehe Vifor mit Veltassa absolut im angekündigten Zeitplan.

An der Börse wird die Zulassung ebenfalls gutgeheissen. Vifor-Aktien gewinnen gegen 9.25 Uhr 0,6% und halten sich damit besser als der Gesamtmarkt, der gemessen am SPI und 0,02% tiefer steht.

hr/ra

(AWP)