Im ersten Halbjahr stiegen die Mieteinnahmen um 7,6 Prozent auf 833,2 Millionen Euro. Die Aufwendungen für die Instandhaltung und Modernisierung legten um mehr als die Hälfte auf 456,4 Millionen Euro zu. Der Konzernüberschuss kletterte auf gut eine Milliarde Euro, nach 147,9 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Hier profitierte Vonovia von einer deutlichen Aufwertung seines Immobilienvermögens. Vonovia hatte im erstem Quartal den Wiener Immobilienkonzern Conwert mit Wohnungen in Leipzig, Berlin, Potsdam und Dresden für rund 2,7 Milliarden Euro übernommen. Im vergangenen Jahr hingegen hatten die Bochumer unter anderem Wohnungen in Nordrhein-Westfalen an den Mitbewerber LEG Immobilien veräussert.
Für das laufende Jahr peilt Vonovia weiterhin ein operatives Ergebnis (FFO 1) von 900 bis 920 Millionen Euro an. Im Vorjahr hatte dieses 760,8 Millionen Euro betragen. Zudem dürfte sich die Marktentwicklung fortsetzen, hiess es weiter. Deshalb geht Vonovia von einer weiteren Wertsteigerung der Immobilien aus.
Um von der starken Nachfrage nach Wohnraum in den Grossstädten zu profitieren, will Vonovia in den nächsten Jahren rund eine Milliarde Euro jährlich in Neubau, Dachaufstockungen und Modernisierungen stecken. In diesem Jahr sollen es 730 Millionen Euro sein. Davon seien bereits 98 Prozent verbaut oder beauftragt, hiess es. Vonovia plant, jährlich rund 2000 Wohnungen zu errichten. Damit könne Vonovia zu einem der grössten Projektentwickler im Wohnungsbau in Deutschland werden, hatte Unternehmenschef Rolf Buch jüngst noch einmal betont.
Die Bochumer sind in den vergangenen Jahren vor allem durch Grossübernahmen wie Gagfah , Süddeutsche Wohnen (Südewo) und Franconia stark gewachsen. Zuletzt kam der Wiener Immobilienkonzern Conwert hinzu. Seit vier Jahren steht der ehemalige Bertelsmann-Manager Buch an der Spitze des Vermieters mit bundesweit rund 356 000 Wohnungen und knapp 8300 Mitarbeitern.
Unter seiner Regie wurde aus einem Unternehmen im Besitz eines Finanzinvestors eine seit 2013 börsennotierte Gesellschaft mit einem breiten Streubesitz. Mit dem Zukauf des Konkurrenten Gagfah vor zwei Jahren änderte der zuvor unter dem Namen Deutsche Annington bekannte Konzern auch seinen Namen und zog anschliessend als erstes Immobilienunternehmen in den Dax ein./mne/he/tih
(AWP)