In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden von Januar bis Juni 161 177 Wohnungen genehmigt und damit 2,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Bewilligungen für Einfamilienhäuser sank deutlich um 17,0 Prozent auf 41 765. Bei Zweifamilienhäusern stieg die Zahl genehmigter Wohnungen dagegen um 1,6 Prozent auf 16 622. Bei Mehrfamilienhäusern gab es ein Plus von 7,8 Prozent auf 99 755 Wohnungen.
Die Zahl der Baugenehmigungen ist mit Blick auf die Wohnungsnot in vielen Städten ein wichtiger Indikator. Allerdings werden genehmigte Wohnungen häufig zunächst nicht gebaut, weil Handwerker und Baufirmen wegen grosser Nachfrage keine Kapazitäten haben. Hinzu kämen steigende Preise bei Baustoffen und Bauland, anziehende Bauzinsen, drohende Lieferengpässe bei Baumaterial, dazu die generelle Ungewissheit einer Krise, sagte IG BAU-Chef Robert Feiger.
"Vor allem bei den Sozialwohnungen und bei bezahlbaren Wohnungen gibt es in weiten Teilen Deutschlands einen erheblichen Mangel", sagte Feiger. Er forderte Alternativen zum Neubau. "Konkret geht es darum, den Umbau und die Dachaufstockung voranzubringen - mit einem Baurecht, das dies ermöglicht und nicht erschwert." Allein durch den Umbau von Büros, die durch das Homeoffice nicht mehr gebraucht würden, könnten bis zu 1,9 Millionen neue Wohnungen entstehen./mar/DP/stk
(AWP)