Schuld daran war nach Konzernangaben unter anderem ein Brand bei einem Zulieferer in den USA. "Dadurch konnten deutlich weniger SUVs im Mercedes-Benz-Werk in Tuscaloosa für den Weltmarkt produziert und abgesetzt werden", hiess es in der Mitteilung. Besonders schlecht lief das Geschäft in Deutschland - hierzulande sank der Mercedes-Benz-Absatz um 12,2 Prozent auf 25 632 Stück.
Auch in anderen Ländern ging es zum Teil deutlich nach unten. Angezogen hat dagegen der Absatz in China. Dort wurden im Juni fast 57 000 Mercedes-Benz und damit knapp 14 Prozent mehr als vor einem Jahr verkauft. Daimler hatte die vergangenen Jahre beim Absatz auf einer Erfolgswelle geschwommen und liess so die beiden Erzrivalen BMW und Audi , die in den kommenden Tagen ihre Absatzdaten vorlegen, hinter sich.
Trotz des Rückschlags im Juni steht in den ersten sechs Monaten noch ein Absatzplus in den Büchern. Bis Ende Juni zog die Zahl der verkauften Mercedes-Benz um 3,9 Prozent auf 1,19 Millionen Stück an. Abseits der immer noch guten Absatzdaten verdunkelten sich die Wolken zuletzt über Daimler.
So musste der Konzern erst vor zwei Wochen wegen des Handelsstreits zwischen China und den USA, neuer Vorschriften bei Abgas- und Verbrauchstests und dem Rückruf von Dieselfahrzeugen wegen unzulässiger Abgastechniken senken. Nach Informationen des "Handelsblatts" (Freitagausgabe) läuft der Rückruf zudem schwierig. Die Sache könne sich bis 2019 hinziehen.
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), der Daimler-Chef Dieter Zetsche erst Anfang Juni ins Ministerium einbestellt hatte, bekräftigte dagegen das Ultimatum. "Bis Ende 2018 müssen die Updates für die 5,3 Millionen Dieselfahrzeuge in Deutschland abgeschlossen sein. Dabei bleibt es", sagte er dem "Handelsblatt". "Ich nehme die Hersteller beim Wort."/zb/jha/
(AWP)