Zuvor hatte das brasilianische Unternehmen über seine Tochter JBS USA mitgeteilt, Ziel einer organisierten Cyberattacke geworden zu sein. Der Angriff habe Server der IT-Systeme in Nordamerika und Australien getroffen. Es werde noch einige Zeit dauern, bis die Probleme behoben seien. Weitere Details nannte JBS zunächst nicht.
Nach Angaben der US-Regierung forderten die Hacker auch Lösegeld. JBS habe das Weisse Haus davon in Kenntnis gesetzt, dass die Forderung von einer kriminellen Organisation stammte - vermutlich aus Russland. Die Regierung habe Russland bereits klargemacht, dass ein verantwortungsvoller Staat Urheber solcher Attacken nicht beherberge. Die US-Bundespolizei FBI sei eingeschaltet und ermittle.
Wegen des Hacker-Angriffs mussten fünf der grössten Fleischfabriken in den USA vorerst stillgelegt werden, wie US-Medien unter Berufung auf Gewerkschaften und Mitarbeiter berichteten. Auch in Kanada musste eines der grössten Werke von JBS demnach den Betrieb aussetzen. In Australien war die Produktion des Konzerns nach Angaben des Branchendienstes Beef Central zuletzt ebenfalls stark eingeschränkt.
Die Holding "J&F Investimentos", zu der JBS gehört, beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 250 000 Menschen und ist in 190 Ländern vertreten.
Erst vor wenigen Wochen hatte eine Cyber-Attacke auf die grösste Benzin-Pipeline in den USA die Kraftstoffversorgung in dem Land vorübergehend eingeschränkt. Der Betreiber Colonial zahlte Computer-Hackern ein Lösegeld von 4,4 Millionen Dollar (3,6 Mio Euro), wie das Unternehmen einräumte./hbr/mfa/DP/stk
(AWP)