In seiner jüngsten Konjunkturprognose sagt der IWF für Europas grösste Volkswirtschaft Deutschland für 2023 einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent voraus. "Deutschland hat einen grösseren Industriesektor als andere Länder. Und diese Unternehmen hatten schon in der Corona-Pandemie mit den unterbrochenen Lieferketten zu kämpfen, jetzt kommen noch die rasant steigenden Energiekosten hinzu", erklärte die Ökonomin Gopinath. "Deutschland ist ein Industriestandort und bekommt deshalb diese Schocks derzeit besonders deutlich zu spüren."

Trotz des Wirtschaftsabschwungs halte sie das Bestreben von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) für richtig, die Schuldenbremse wieder einzuhalten. "Ja, ich halte den Ansatz des Finanzministers für richtig", sagte Gopinath. Es müsse "alles getan werden, um die Inflation zu senken". Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöhe die Zinsen. "Aber auch die Finanzpolitik sollte ihren Beitrag leisten. Deshalb lautet unser Rat, auf eine expansive Fiskalpolitik zu verzichten", sagte die IWF-Vizedirektorin./ben/DP/mis

(AWP)