Unter dem Strich verblieb ein Reinverlust von 29,3 Millionen US-Dollar nach einem Fehlbetrag von 24,1 Millionen im Vorjahr, wie Wisekey am späten Freitagabend anlässlich der Publikation der definitiven Jahresergebnisse für 2022 mitteilte. Der Verkauf der Mehrheitsbeteiligung an Arago habe dabei eine Abschreibung in Höhe von 19,5 Millionen US-Dollar ausgelöst.

Rechtliche Schritte werden geprüft

Der erwartete Erlös aus dem Verkauf der Arago-Beteiligung in Höhe von 25 Millionen Dollar sei bis jetzt noch nicht eingegangen, schrieb Wisekey in der Mitteilung vom Freitag. Derzeit würden Durchsetzungsszenarien sowie die Verpfändung des geistigen Eigentums von Arago geprüft. Dabei werde die volle Integration der KI-Plattform Hiro in Wisekey angestrebt.

Wisekey war im August 2020 mit dem Kauf eines Mehrheitsanteils von 51 Prozent bei dem auf künstliche Intelligenz spezialisierten deutschen Start-Up-Unternehmen eingestiegen, ehe im April 2022 aufgrund "unterschiedlicher Geschäftsmodelle" der erneute Verkauf der Beteiligung an die Investmentgesellschaft Ogara des Firmengründers Hans-Christian Boos vermeldet wurde. Den Nettoerlös nach Berücksichtigung der getätigten Investitionen bezifferte Wisekey damals auf 17 Millionen Euro.

Verlust aus fortgeführtem Geschäft eingegrenzt

Unter Ausklammerung des Arago-Effekts wurde der Verlust aus dem fortgeführten Geschäft im Jahr 2022 auf 9,8 Millionen US-Dollar von 23,5 Millionen im Vorjahr eingegrenzt. Dies zeige, dass die Bemühungen zur Reduktion der Kostenbasis trotz anhaltender Investitionen Früchte getragen hätten, so Wisekey.

Wie bereits früher angekündigt konnte der Umsatz ohne Arago um 35 Prozent auf 23,8 Millionen Franken gesteigert werden, wobei das Halbleitergeschäft mit 23,3 Millionen für den Löwenanteil der Erträge stand. Gemäss einem Beschluss der ausserordentlichen Generalversammlung von vergangener Woche soll dieses Geschäft unter dem Markennamen Sealsq abgespalten und separat an der US-Börse Nasdaq kotiert werden. 20 Prozent der Sealsq-Aktien sollen als Sachdividende an die Inhaber der an der Schweizer Börse kotierten Wisekey-Aktien der Klassen A und B sowie an die Besitzer der ADS (American Depositary Share) ausgeschüttet werden.

Liquide Mittel von 20,7 Millionen Dollar

Mit Blick nach vorne sieht sich das Unternehmen gut aufgestellt. Impulse verspricht sich Wisekey unter anderem durch das Satellitengeschäft sowie die NFT-Plattform WiseART. Die liquiden Mittel per Ende 2022 lägen bei 20,7 Millionen US-Dollar, nach 34,2 Millionen im Jahr zuvor, heisst es.

Der Auftragsbestand belaufe sich auf 36 Millionen US-Dollar, lässt sich Wisekey-Gründer und -Chef Carlos Moreira zitieren. Das Wachstum soll gestützt auf die Aufträge fortgesetzt werden und die Pipeline an neuen Möglichkeiten sei mittlerweile auf über 100 Millionen angewachsen.

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(AWP)