Die Zahl der erwerbstätigen Männer stieg dabei um 1,4 Prozent, jene der erwerbstätigen Frauen um 2,0 Prozent. Dies geht aus der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) hervor, die das Bundesamt für Statistik am Donnerstag veröffentlichte.

Im Vergleich mit dem Vorquartal sind die Zahlen der Beschäftigten allerdings rückläufig. Ihre Zahl hat gegenüber dem vierten Quartal 2021 um 1,5 Prozent abgenommen. Saisonbereinigt, also unter Ausklammerung saisonaler Faktoren, blieb die Zahl der Erwerbstätigen zwischen dem vierten Quartal 2021 und dem Startquartal 2022 jedoch gleich.

Mehr Kurzaufenthalter

Die Zahl der Erwerbstätigen mit Schweizer Nationalität hat gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,5 Prozent zugenommen, während 4,1 Prozent mehr Personen mit ausländischer Nationalität in der Schweiz arbeiten. Am stärksten ist gemäss dem BFS mit +7,2 Prozent die Zahl der sogenannten Kurzaufenthalter mit einem Aufenthaltsstatus L, der weniger als ein Jahr gilt, angestiegen.

Das dürfte unter anderem auf den Erholungseffekt nach der Pandemie zurückzuführen sein, wie Studienautor Jonas Deplazes auf Anfrage erklärte. Denn als die Pandemie losging, nahm die Zahl der Kurzaufenthalter am schnellsten ab, nun kommen viele dieser Saisonarbeiter wieder zurück.

Deplazes weist jedoch auch darauf hin, dass die Kurzaufenthalter ohnehin die kleinste Ausländergruppe sind. Es wirkt sich also prozentual viel stärker aus, wenn ihre Anzahl steigt. Geflüchtete aus der Ukraine, die mir ihrem S-Aufenthaltstitel arbeiten, werden in der Statistik nicht erfasst.

Weniger Jugendarbeitslosigkeit

Die Erwerbslosenquote gemäss Definition der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) stieg im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal auf 4,6 von 4,4 Prozent, wie der Statistik weiter zu entnehmen ist. Sie ist damit deutlich höher als die Arbeitslosenquote gemäss Definition des Seco, bei welcher nur die gemeldeten arbeitslosen Personen gezählt werden und deren letzter Wert (April) bei 2,3 Prozent lag.

Im Vergleich mit dem nahen Ausland ist die Zahl der Arbeitslosen in der Schweiz niedriger. So mass die ILO im ersten Quartal 2022 in der EU eine Erwerbslosenquote von 6,5 Prozent. In der Euro-Währungszone lag der Anteil Erwerbsloser an der Gesamtbevölkerung zudem bei 7,1 Prozent.

Die Jugendarbeitslosigkeit ging sowohl in der EU und der Eurozone als auch in der Schweiz zurück. So waren in der Schweiz von Januar bis März 2022 noch 7,2 Prozent der 15- bis 24-Jährigen arbeitslos nach 8,8 Prozent im Jahr davor. In der EU sank die Quote auf 14,0 von 18,6 Prozent und in der Eurozone auf 13,9 von 18,9 Prozent.

tv/rw

(AWP)