Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger bezifferten die Amtsgerichte auf knapp 3,2 Milliarden Euro. Die meisten Unternehmensinsolvenzen gab es im Februar im Baugewerbe mit 237 Fällen und im Handel einschliesslich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen mit 234 Verfahren.

Im April zeichnete sich eine Entspannung ab. Nach vorläufigen Angaben der Statistiker wurden 14,1 Prozent weniger Regelinsolvenzen beantragt als im Vormonat März. Im Februar (plus 10,8 Prozent) und im März (plus 13,2 Prozent) hatten sie gegenüber dem jeweiligen Vormonat noch zugelegt. Die Behörde betonte, dass die Insolvenzanträge erst mit mehrmonatigem Zeitverzug in die Statistik einfliessen.

In den vergangenen Jahren hatten staatliche Hilfen sowie die teilweise ausgesetzten Insolvenzantragspflichten trotz Corona- und Energiekrise für Firmenpleiten auf niedrigem Niveau gesorgt. Der Berufsverband der Insolvenzverwalter und Sachwalter Deutschlands sieht in dem derzeitigen Anstieg daher eine Normalisierung.

Nach Angaben des Verbandes lag die Zahl der Firmenpleiten im Februar des laufenden Jahres immer noch deutlich unterhalb des Vor-Coronawertes vom Februar 2019. Einige Branchen seien vom Anstieg allerdings besonders betroffen. "Verändertes Konsumverhalten, erhöhte Zinsen, hohe Inflationsraten und Fachkräftemangel belasten besonders den stationären Einzelhandel, die Baubranche, aber auch das Gesundheitswesen", erläuterte Verbandsvorsitzender Christoph Niering./mar/DP/ngu

(AWP)