Nach Eröffnung des Handels verliert Zurich an der Börse bis 3 Prozent auf 434,90 Franken. Dann grenzen die Aktien den Verlust auf minsu 1 Prozent ein.

Die Zurich hat für das Jahr 2022 ein robustes Kennzahlenset vorgelegt und die hohen Vorgaben der Analysten in etwa getroffen. Nebst zahlreichen Glanzlichtern, finden Analysten aber auch das eine oder andere Haar in der Suppe.

Im Jahresergebnis sei sowohl für die Haussiers als auch für die Baissiers etwas mit dabei, schreibt Simon Fössmeier von der Bank Vontobel. Als positiven Aspekt nennt er den rekordhohen Betriebsgewinn, negativ seien hingegen das schwache Neugeschäft im Lebenbereich sowie der hohe Schaden-Kosten-Satz beim US-Partner Farmers.

Insgesamt habe die Zurich jedoch eine gute operative Entwicklung gezeigt, heisst es bei der ZKB. Die Resultate lägen im Rahmen der Erwartungen, die negativen Einflüsse vonseiten des Finanzmarkts hätten sich in Grenzen gehalten und die Kapitalbasis sei nach wie vor stark.

Mit Blick auf die hohe Kapitalquote nach dem Swiss Solvency Test (SST) hätten wohl nicht wenige Anleger auf eine Aufstockung der Aktienrückkäufe gehofft, so ein anderer Analyst. Seit Ende November läuft bereits ein Aktienrückkauf, dies nachdem in der Lebensversicherung Altbestände abgestossen und so Kapital freigesetzt worden ist.

Ein weiterer möglicher Belastungsfaktor ist Händlern zufolge die Sorge davor, dass sich die positiven Preistrends der vergangenen Jahren im Schadengeschäft abschwächen könnten. Vor allem im Firmenkundengeschäft sei mit einer Verlangsamung zu rechnen, heisst es im Kommentar von JPMorgan. Zugleich dürfte die Inflation ein Belastungsfaktor bleiben.

Die Zurich-Aktien blicken bereits auf einen ziemlich verhaltenen Start ins neue Börsenjahr zurück. Unter dem Strich waren die letzten Wochen aus Anlegersicht ein Nullsummenspiel. Nur wenige SMI-Titel haben noch schlechter abgeschnitten. Allerdings hatte die Zurich-Aktie im vergangenen Jahr die SMI-Gewinnerliste angeführt.

(AWP)