Inflation und höhere Preise lösen für Versicherungen höhere Kosten bei der Bezahlung von Schäden aus. Die Branche und auch die Zurich haben das erkannt und in der Folge die Preise für Versicherungsdeckung zuletzt laufend erhöht. Das zeigt sich auch in dem am Mittwoch publizierten Zwischenbericht der Zurich zum ersten Quartal.

Im Schadengeschäft stiegen die Prämiensätze in den Monaten Januar bis März im Durchschnitt um 5 Prozent, nachdem im Gesamtjahr 2022 Prämiensteigerungen von 6 Prozent erzielt worden waren. Damit halte der Trend steigender Tarife an, auch wenn die Erhöhungen ausgeprägter hätten sein können, urteilten die Analysten der UBS.

Kräftig an der Preisschraube dreht Zurich nach wie vor im Firmenkundengeschäft, vor allem in den USA. Doch auch in allen anderen Regionen wurden die Tarife angehoben.

Einnahmen steigen

Als Folge davon legten die Bruttoprämien im Schadengeschäft um 6 Prozent zu auf knapp 12 Milliarden US-Dollar. Zurich berichtet mit der neu erfolgten Umstellung der Rechnungslegung auf IFRS 17 auch über den Versicherungsumsatz. Dieser stieg um 7 Prozent auf 9,41 Milliarden, um Währungseffekte bereinigt betrug das Plus gar 11 Prozent.

In der Lebensversicherung steht im Quartals-Update weiterhin das Neugeschäft im Fokus. Der Barwert der Prämien aus dem Neugeschäft betrug 4,16 Milliarden Dollar. Das entspricht zum Vergleichswert aus dem Vorjahr einem Anstieg um 17 Prozent oder plus 23 Prozent in Lokalwährungen.

Allerdings nagten Veränderungen im Geschäftsmix an der Profitabilität: Die ebenfalls mit der IFRS-17-Anpassung ins Leben gerufene vertragliche Servicemarge (CSM) nahm im Neugeschäft auf vergleichbarer Basis um 11 Prozent ab und betrug 265 Millionen Dollar.

Weiter verbuchte der US-Partner Farmers, für den Zurich Dienstleistungen erbringt, im Startquartal tiefere Bruttoprämien (-3%). Der Rückgang wurde mit geringeren Einnahmen im Geschäft mit kommerziellen Mitfahrdiensten begründet. Ansonsten konnte auch Farmers die Versicherungstarife anheben.

Starke Kapitalposition

Unverändert präsentiert sich die Berichterstattung zur Eigenmittelausstattung. Mit Blick nach vorne kann sich Zurich nach wie vor auf eine starke Kapitalbasis stützen. Die Quote zum Schweizer Solvenztest (SST) fiel in den ersten drei Monaten geschätzt zwar um einige Punkte auf 258 Prozent zurück, blieb damit aber klar über der Zielvorgabe von 160 Prozent.

Darüber hinaus hat Zurich zwei Transaktionen zu Altbeständen angekündigt. Geplant sind der Verkauf eines Rentenversicherungsbestands in Chile sowie eine Rückversicherungsvereinbarung zum Bestand von Einzellebensversicherungen von Farmers New World Life.

Das dadurch freigesetzte Kapital soll für weiteres organisches Wachstum genutzt werden, wie Finanzchef George Quinn an einer Telefonkonferenz betonte. Die Lancierung weiterer Aktienrückkäufe schloss er dagegen vorerst aus.

mk/uh

(AWP)