"Hin und Her macht Taschen leer", das ist eine alte Börsenweisheit und jeder Anleger, der öfter Aktien ge- und bald danach wieder verkauft hat, weiss das aus Erfahrung beim Blick auf die Abrechnung seiner Börsenspesen. Der Kosten- und Gebührenfaktor ist also ein ganz wichtiger Punkt bei der Geldanlage. Ebenso der Anlagehorizont. Aktien kaufen sollten Anleger nur mit Geld, dass sie wirklich nicht benötigen. Wer in zwei oder drei Jahren eine Immobilie oder ein neues Auto kaufen will, lässt die Finger von der Aktienbörse. Eine noch wichtigere Grundlage für alle, die an der Börse nicht Roulette spielen oder zocken wollen, ist eine andere Erkenntnis: „Nie alle Eier in einen Korb legen!“ Das ist die Schlussfolgerung von Harry Markowitz aus seiner Portfoliotheorie, für die der Wirtschaftswissenschaftler 1990 den Nobelpreis erhalten hat.
Die Kosten und Gebühren und die Risikostreuung – das sind enorm wichtige Dinge. Für Anleger, die ihre Risiken überschaubar halten und also auf viele Aktien streuen wollen, waren Fonds lange Zeit das Investment Nr. 1. Aber die Kosten dieser Produkte sind relativ hoch. Oft gibt es Ausgabeaufschläge von drei oder fünf Prozent und die Managementgebühr beträgt nicht selten 1,5 oder sogar 2,0 Prozent im Jahr.
Seit 2000 gibt es eine günstige Alternative: ETFs, Exchange Traded Funds. Diese bilden einen Index mit einer Vielzahl an Firmen ab und sind anders als Fonds, die in der Regel aktiv von einem Fondsmanager beraten werden, häufig passiv gemanagt. Eine Überrendite zum abgebildeten Index ist damit kaum zu erzielen, steht aber auch bei den meisten Anlegern, die auf ETFs setzen, ohnehin nicht im Vordergrund. Man will vielmehr breit gestreut in ein bestimmtes Thema investieren.
Diese zwei Vorteile – relativ niedrige Kosten und Risikostreuung mit einem Produkt – bringen ETFs enorme Beliebtheit. Lag das Handelsvolumen an der SIX zehn Jahre nach Einführung dieser Anlageform bei rund 70 Milliarden Franken in 2010, so wurden an der Swiss Exchange in 2019 ETFs für etwa 125 Milliarden Franken gehandelt. Aktuell boomt das regelrecht. So gab es beispielsweise jetzt im Januar im Handelsvolumen im Vergleich zum Vorjahresmonat einen Anstieg um 120 Prozent, also mehr als die Verdoppelung.
Das Anlageuniversum ist gewaltig. So werden an der Schweizer Börse etwa 2000 verschiedene ETFs gehandelt. Besonders beliebt, da ein Megatrend, sind seit einiger Zeit ETFs aus dem Bereich „Nachhaltigkeit“. Die meisten denken da an erneuerbare Energien, sauberes Trinkwasser oder Umweltschutz. Aber es gibt deutlich mehr Punkte im Nachhaltigkeits-Universum.
Die Vereinten Nationen haben eine Liste mit 17 Aspekten: Dazu zählen neben Energie, Umwelt und Wasser unter anderem Beseitigung von Armut und Hunger weltweit, eine für alle verfügbare Gesundheitsversorgung, gute Ausbildung, Arbeit, gute Infrastruktur, Schutz der Weltmeere und Binnengewässer oder die Erhaltung und Pflege von Wäldern und Ökosystemen.
17 Punkte bedeuten viel Arbeit und damit reichlich Geschäfts- und Wachstumsmöglichkeiten für Unternehmen. Aktuell hat die Zürcher Kantonalbank über ihre Fonds- und ETF-Tochter Swisscanto mehrere ETFs auf das Nachhaltigkeitsthema und die Ziele der Vereinten Nationen aufgelegt. Die vier Produkte, mit jährlichen Verwaltungsgebühren je nach ETF von 0,29 und 0,35 Prozent, fokussieren sich nicht nur auf die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele, sondern im Einzelnen auf die vier Märkte Schweiz (ISIN: CH1408319130), Eurozone (ISIN: IE000KIQ3DT5), USA (ISIN: IE00035F1RO6) und weltweit (ISIN: IE000ZI3FFP9).
Je nach Region liegen die Schwerpunkte dieser ETFs auf unterschiedlichen UN-Nachhaltigkeitszielen. Während das Produkt mit Fokus Schweiz vor allem „Gesundheit und Wohlergehen“ sowie „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“ mit Indexmitgliedern wie Zurich Insurance, Swiss Re, Geberit, Novartis oder Roche in den Vordergrund stellt, sind beim weltweiten Nachhaltigkeits-ETF auch noch „bezahlbare und saubere Energie“ sowie „Industrie, Innovation und Infrastruktur“ besonders stark gewichtet. Vertreten werden diese Ziele durch Firmen im Index wie Nvidia, Eli Lilly, Procter & Gamble oder Johnson & Johnson. Bemerkenswert ist übrigens die Sektorenverteilung im Nachhaltigkeits-ETF auf den Euroraum. Dort entfallen auf das UN-Nachhaltigkeitsziel „Industrie, Innovation und Infrastruktur“ 45,8 Prozent des Indexgewichts. Offensichtlich hat Swisscanto da einen Nerv im Euroraum getroffen.
Das sind die neuen Swisscanto ESGen ETF:
- Schweizer Aktienmarkt: «Swisscanto (CH) ESGen SDG Index Equity Switzerland ETF»
- Aktien Welt: «Swisscanto (IE) ESGen SDG Index Equity World UCITS ETF»
- Aktien USA: «Swisscanto (IE) ESGen SDG Index Equity USA UCITS ETF»
- Aktien Eurozone (EMU): «Swisscanto (IE) ESGen SDG Index Equity EMU UCITS ETF»