Es war nicht anders zu erwarten, aber ein echter Erfolg war die Weltklimakonferenz in Belem nicht. In den letzten zwei Wochen trafen sich dort etwa 50000 Politiker und Lobbyisten um die Welt zu retten. Auf das grosse Ziel aus den fossilen Brennstoffen auszusteigen, konnten sich die Teilnehmer dennoch nicht einigen.
Aber die Klimakonferenz hat noch andere Dinge auf ihrer Agenda stehen als den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas. Da ist vor allem ganz oben auf der Liste die Schonung der Ressourcen. Ein Mittel dazu ist die Kreislaufwirtschaft. Im Gegensatz zur Ressourcenverschwendung der linearen Wirtschaft mit dem „produzieren, nutzen, wegwerfen“, setzt die Kreislaufwirtschaft auf wiederverwenden, reparieren, recyceln und sparen und ist damit nachhaltig, ressourcen-, energie- und somit umweltschonend.
Ein Teil der Kreislaufwirtschaft ist Rental Economy, zu Deutsch die Mietwirtschaft. Dort geht es primär zwar nicht unbedingt darum die Umwelt zu schonen, aber ein Effekt der Mietwirtschaft ist die häufige Nutzung eines Gegenstands und damit verbunden die Ressourcenschonung.
Die Liste der Mietgegenstände ist endlos lang und in der Rental Economy finden sich viele bekannte Namen. Dazu zählen beispielsweise die Autovermieter Sixt, Avis oder Hertz, die Vermietplattform für Ferienimmobilien Airbnb oder für Autos Uber, die Hersteller von E-Scootern wie Segway oder Xiaomi, oder der Vermieter von Arbeitsbekleidung Cintas in den USA. Aber auch Immobiliengesellschaften wie etwa Swiss Prime, PSP oder Mobimo sind Anbieter im Bereich der Rental Economy. Sogar im Bereich High-Tech wird gemietet. Zu nennen sind hier alleine schon die riesigen Rechenzentren der Tech-Giganten wie Microsoft oder Amazon, die den Kunden für Datenspeicherung und -verarbeitung oder KI zur Verfügung gestellt werden.
Die Vorteile der Mietwirtschaft für den Nutzer sind unter anderem Flexibilität, geringere Kosten, schnelle Verfügbarkeit. Dass Angebote im Bereich Rental Economy gefragt sind, zeigen beispielsweise die rasanten Wachstumsraten von Airbnb oder Uber. So hat sich der Umsatz von Airbnb zwischen 2021 und 2024 auf 11,1 Milliarden Dollar verdoppelt. Die Taxi-Plattform Uber Technologies konnte die Erlöse im selben Zeitraum sogar auf 44,0 Milliarden Dollar annähernd verdreifachen. Man muss sich das nur vorstellen: An der Börse ist Uber 150 Milliarden Dollar wert.
Starkes weit überdurchschnittliches Wachstum kennt auch United Rentals. Der Weltmarktführer in der Vermietung von Geräten und Produkten im Bereich Bau- und Industrie wie etwa von Baumaschinen, Generatoren oder Werkzeugen berichtet in seinem Segment über ein durchschnittliches Investitionswachstum in den 25 Jahren zwischen 1997 und 2022 von 5,2 Prozent. Der Mietmarkt von Geräten für die Bauwirtschaft konnte in dem Zeitraum sein Umsatzvolumen fast vervierfachen, der Gesamtmarkt im Nichtwohnungsbau dagegen nur verdoppeln.
Das starke Wachstum des Mietmarkts zeigt sich an der Kursentwicklung von United Rentals. Während der Dow Jones in den letzten fünf Jahren um 50 Prozent zulegen konnte und sich die Kurse an der Technologiebörse Nasdaq 100 verdoppelt haben, ist die Aktie des Vermieters für Bau und Industrie im gleichen Zeitraum auf mehr als das Dreifache gestiegen.
Anleger können von der starken Nachfrage im Segment Rental Economy oder Kreislaufwirtschaft mit dem Kauf von Einzelwerten profitieren oder auf ETFs und Fonds wie etwa von Swisscanto (ISIN: LU2908737971) setzen. Der Fonds investiert in die Themen Recyceln, Reduzieren, Wiederverwenden, Ersetzen und enthält etwa 50 verschiedene Einzeltitel.
