Börsianer wissen: „Nicht das grosse Kapital macht reich, sondern die Zeit und der Zinseszins.“ Albert Einstein hat die Erkenntnis folgendermassen formuliert: „Der Zinseszinseffekt ist das achte Weltwunder. Wer ihn versteht, verdient daran, alle anderen bezahlen ihn.“ Kein Wunder, dass der legendäre Value-Investor und Multimilliardär Warren Buffett den Zinseszins auch als einen der Gründe für seinen Reichtum ansieht.

Ein kurzes Rechenbeispiel: Wer sich heute für 10000 Franken Aktien ins Depot legt, hat bei einer langfristigen durchschnittlichen Rendite von Aktien im Jahr von acht Prozent nach zehn Jahren 21500 Franken. Nach 30 Jahren hat sich das Startkapital auf 100000 Franken verzehnfacht und nach 60 Jahren ist der Ausgangswert auf 1,0 Millionen und damit das 100fache angestiegen.  

60 Jahre ist natürlich für die meisten Erwachsenen ein zu langer Zeitraum. Deshalb ist es wichtig, ganz früh, schon als Kind, mit Geldanlage anzufangen. Eltern können etwa zur Geburt für ihre Kinder Geld in Aktien anlegen. Bei der in der Vergangenheit langfristigen durchschnittlichen Rendite von acht Prozent im Jahr wird aus 10000 Franken bis zum Renteneintritt des Kindes dann das 100fache, also 1,0 Millionen Franken. Das ist dann ein echtes Vermögen, das den Ruhestand nach Renteneintritt komfortabel absichert.

Aber nicht nur ein grösserer Betrag als Startkapital, auch viele, ganz viele kleine Sparschritte bringen auf lange Sicht enorme Erfolge. „Es ist nicht notwendig, außergewöhnliche Dinge zu tun, um außergewöhnliche Resultate zu erzielen.“, weiss Warren Buffett. Noch einmal der Zinseszinseffekt. Wer über einen Zeitraum von 60 Jahren monatlich 50 Franken in Aktien spart, hat bei einem durchschnittlichen Ertrag von acht Prozent im Jahr am Ende rund 900000 Franken. Davon entfallen 36000 Franken auf die Sparraten und etwa 850000 Franken auf den Zins- und Zinseszins-Effekt. Nach etwa 20 Jahren liegen die Zinsen oder Erträge aus den Aktien höher als die jährlichen Sparraten.

So viel zur Theorie, jetzt zur Praxis. Den Kindern gehört die Zukunft, sie haben einen langen Zeithorizont. Da ist es mehr als sinnvoll auch nachhaltig – also in die Zukunft dieser Welt – zu investieren. Die Vereinten Nationen haben eine Liste mit 17 Kriterien für Nachhaltigkeit entwickelt. Dazu zählen: Kein Hunger, keine Armut, Gesundheit, Bildung, sauberes Wasser, bezahlbare und saubere Energie, menschenwürdige Arbeit, Wirtschaftswachstum, Infrastruktur, nachhaltige Städte, nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion.

Die Fonds- und ETF-Tochter von Zürcher Kantonalbank, Swisscanto, beschäftigt sich seit 1998 mit Anlagen in Nachhaltigkeit. Anfang April hat Swisscanto vier neue ETFs aufgelegt, die sich bei der Anlage an den Nachhaltigkeitskriterien der Vereinten Nationen orientieren. Die vier Produkte, mit jährlichen Verwaltungsgebühren je nach ETF von 0,29 und 0,35 Prozent, fokussieren sich auf Unternehmen aus Schweiz (ISIN: CH1408319130), Eurozone (ISIN: IE000KIQ3DT5), USA (ISIN: IE00035F1RO6) und weltweit (ISIN: IE000ZI3FFP9).

Anleger können natürlich die einzelnen Basiswerte abbilden. Aber in diesen Nachhaltigkeits-Indizes stecken 40, 100 oder sogar 400 Titel drin. Viel zu kompliziert, zu umfangreich für Einzelanleger. Aber Anleger wissen: Um das Risiko zu reduzieren muss man in viele Investments investieren und erzielt dabei bei geringerem Risiko die gleiche Rendite. Und langfristige Anlage hat einen weiteren Vorteil: Kurzfristige Kursschwankungen stören dabei überhaupt nicht mehr. Wer langfristig denkt, lässt sich von kurzfristigen Kursrückschlägen nicht im Geringsten verunsichern. Auf lange Sicht werden Aktien immer steigen.