In diesen Tagen und Wochen müssen Tausende steuerpflichtiger Personen in der Schweiz ihre Steuererklärung ausfüllen. Es ist eine ungeliebte Pflichtübung, bei welcher sich viele Bürger trotz Anleitung und Software- oder neu gar Internetunterstützung schnell überfordert fühlen. Deshalb fasst cash zur Interpretationshilfe wichtige Begriffe und Zusammenhänge kurz zusammen.

Wichtige Begriffe rund um die Steuern:

Steuerbares Einkommen: Das ist die Grundlage, anhand derer die effektiv zu bezahlende Steuer vom Steueramt berechnet wird. Um zum steuerbaren Einkommen zu gelangen, werden vom Bruttolohn die Sozialversicherungsbeiträge und die gemäss Anleitung im Steuererklärungsformular weiteren Abzüge gemacht (z.B. für Berufsauslagen, Schuldzinsen, Unterhaltsbeiträge, Säule 3a, Steuerfreibeträge für Ehegatte und Kinder etc.).

Steuerbares Vermögen: Dieses ist die Basis zur Bestimmung der Vermögenssteuer. Zur Berechnung werden vom Vermögen (Bargeld, Wertschriften, Fahrzeuge, Liegenschaften etc.) die Schulden in Abzug gebracht (z.B. ausstehende Hypotheken).

Geschuldete Staatssteuer: Das ist der Betrag, den das Steueramt aufgrund der ausgefüllten Steuererklärung tatsächlich in Rechnung stellt. Sie setzt sich zusammen aus der Summe der Staatsteuer, der Gemeindesteuer, der Kirchensteuer und der Personalsteuer. Die einzelnen Beträge werden mittels eines Prozentsatzes – des Steuertarifs - errechnet. Der angewendete Steuertarif ist abhängig von der Höhe des deklarierten, steuerbaren Einkommens und variiert von Kanton zu Kanton und von Gemeinde zu Gemeinde. Im Anhang zur Wegleitung zur Steuererklärung findet sich eine Tabelle zum Steuertarif.

Direkte Bundessteuer: Zusätzlich zur geschuldeten Steuer, die der Kanton und die Gemeinde erheben, stellt auch der Bund separat eine Steuer in Rechnung. Sie errechnet sich ebenfalls ausgehend vom steuerbaren Einkommen (Kolonne Bundessteuer auf dem Steuerdeklarationsformular). Der Bund wendet einen eigenen Steuertarif an (Tariftabelle in Wegleitung), der Schweiz weit gleich ist.

Durchschnittlicher Steuersatz: Dieser gibt an, wie viel Prozent des steuerbaren Einkommens an Steuern zu zahlen ist. Er wird berechnet, indem man den geschuldeten Steuerbetrag für Bund, Kanton und Gemeinde durch das zu versteuernde Einkommen teilt. Er liegt bei normalen Einkommen üblicherweise in einer Bandbreite zwischen 15 und 20 Prozent.

Grenzsteuersatz: Der Grenzsteuersatz  sagt aus, wie viel Rappen zusätzliche Steuern man für einen zusätzlich verdienten Franken an den Fiskus abliefern muss. Bei den in der Schweiz geltenden, progressiven Einkommensteuertarifen ist der Grenzsteuersatz von der Höhe des insgesamt zu versteuernden Einkommens abhängig. Je höher der Grenzsteuersatz ist (Progression), desto grösser ist der positive Effekt, den man mit Steuereinsparungen erzielt. Je nach Kanton kann der Grenzsteuersatz bei hohen Einkommen bis zu 50% erreichen.

Online-Steuerrechner zur Interpretationshilfe

Steuern sparen wollen alle steuerpflichtigen Personen. Je höher jedoch ihr steuerbares Einkommen ist (höhere Progression), desto lohnender ist eine konsequente Steuerplanung. cash bietet zur besseren Interpretation und Einordnung der eigenen Steuerzahlen deshalb eine Online-Unterstützung an. Der cash Steuerrechner liefert einen Anhaltspunkt, wie effektiv Steuereinsparungen für Sie sind. Neben der Berechnung der geschuldeten Steuern lässt sich mit dem Steuerrechner auch der Grenzsteuersatz schätzen.

Und so gehen Sie vor: Geben Sie im cash Steuerrechner die verlangten Daten zu Ort, steuerbarem Einkommen und Vermögen auf Basis der letzten Steuerrechnung ein und merken Sie sich den errechneten Totalsteuerbetrag (1). Rechnen Sie alles nochmals durch mit dem kleinen Unterschied, dass Sie das steuerbare Einkommen um 1000.- CHF erhöhen.

Bilden Sie die Differenz zwischen dem nun erhaltenen Totalsteuerbetrag (2) und (1). Die Differenz dividiert durch 1000 ergibt ihren ungefähren Grenzsteuersatz. Beispiel: Die Differenz zwischen (2) und (1) ergibt 320 CHF / 1000 = 0.32, das bedeutet, Sie sparen für jeden Franken, den Sie das steuerbare Einkommen reduzieren können, 32 Rappen an Steuern.

Wer einen solchen Wert oder einen noch höheren Grenzsteuersatz hat, tut gut daran zu überlegen, wie man beispielsweise mittels der 3. Säule oder Einzahlungen in die Pensionskasse das steuerbare Einkommen senken kann. Bei Zweitverdienern in Teilzeit frisst die Steuer bei einem hohen Grenzsteuersatz einen Grossteil des zusätzlich verdienten Einkommens wieder weg, was es dem zweitverdienenden Partner aus rein finanziellen Überlegungen manchmal unattraktiv macht, überhaupt zu arbeiten.

Bei höheren Grenzsteuersätzen kann sich eventuell gar ein Wohnortwechsel als Option aufdrängen. Hierzu eignet sich neben dem cash Steuerrechner, bei dem man einen beliebigen Wohnort eingeben kann, auch der Steuerranking-Rechner. Dieser vergleicht die steuergünstigsten Orte im Wohnkanton und in der Schweiz zum aktuellen Wohnort, was das theoretische Einsparungspotential aufzeigt.