Schon seit Tagen tobt im Gold ein erbitterter Kampf um die Schlüsselmarke von 1650 Dollar die Unze. Noch ist nicht entschieden ob die Haussiers oder Baissiers als die grossen Gewinner aus dem Kampf hervorgehen werden.

Interessant ist allerdings, dass an der Rohstoffbörse in Schanghai in den vergangenen zwei Tagen auffällig hohe Handelsaktivitäten in den Kontrakten auf physisches Gold beobachtet werden konnten. Innerhalb von nur zwei Handelstagen wechselten 29 Tonnen Gold entsprechende Kontrakte ihre Besitzer. Dies entspricht jeweils dem dreifachen durchschnittlichen Tagesvolumen.

In einem Kommentar errechnen die für die Commerzbank tätigen Verfasser, dass in Schanghai seit Jahresbeginn Kontrakte mit zugrunde liegenden 41 Tonnen des Edelmetalls gehandelt wurden. Dies sei 8,3 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die Experten vermuten, dass chinesische Marktteilnehmer die jüngste Korrektur für Zukäufe genutzt haben.

Schon seit Monaten scheint China wieder vermehrt Gold zu horten. So beruft sich die Commerzbank auf Statistiken, wonach die Volksrepublik im Monat November netto 63,1 Tonnen Gold aus Hongkong importiert habe. Dies sei zwar rund ein Drittel weniger als im Vorjahr, entspreche allerdings den höchsten Einfuhren seit sieben Monaten.

China dürfte Nettoimporteur von Gold bleiben, kann die Volksrepublik die Binnennachfrage doch nicht aus eigener Kraft decken. In den ersten elf Monaten des letzten Jahres importierten die Chinesen 460 Tonnen des Edelmetalls.

Noch muss sich zeigen, ob diese Nachfrage auch über das chinesische Neujahrsfest von Anfang Februar hinaus Bestand hat. Falls ja, steht einer Gegenbewegung in Richtung von 1700 Dollar die Unze nichts mehr im Wege. Charttechnisch betrachtet darf das Gold dazu allerdings nicht nachhaltig unter die Schlüsselunterstützung bei 1650 Dollar fallen. Ansonsten ist ein Umweg über 1550 Dollar je Unze möglich.

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Die Namenaktien von Credit Suisse und UBS profitieren am frühen Mittwochnachmittag von Anschlusskäufen aus dem angelsächsischen Raum.

In einem Kommentar zu den Investment Banken sagt der für JP Morgan tätige Verfasser der Branche ein vergleichsweise gutes viertes Quartal vorher. Gerade im Aktienhandel und im Eigenhandel mit Festverzinslichen, Devisen und Rohstoffen macht der Experte Überraschungspotenzial aus.

Der Anlagekundschaft rät JP Morgan deshalb sich sowohl in den Aktien der Credit Suisse als auch in jenen der UBS zu engagieren. Die Papiere werden beide mit «Overweight» und Kurszielen von 28 und 16 Franken zum Kauf empfohlen.

Für die Aktionäre der beiden Schweizer Grossbanken gilt nun: Abwarten auf die Anfang Februar zur Veröffentlichung anstehenden Jahresabschlüsse. Aufgrund saisonaler Gegebenheiten geht aber weniger vom zurückliegenden als vielmehr vom laufenden Quartal Fantasie aus.

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Schon seit Jahren stellt Nobel Biocare die Geduld der Aktionäre immer wieder auf die Probe. Unter CEO Richard Laube sind dem Hersteller von Premiumimplantaten zwar erste operative Fortschritte gelungen. Von einem Turnaround ist das Unternehmen aber noch immer weit entfernt.

Und spätestens seit gestern stellt sich der Markt im Hinblick auf die Jahresergebnispräsentation vom 19. Februar auf eine weitere Enttäuschung ein. Dies lassen zumindest die vom privat geführten US-Medizinaltechnikunternehmen Biomet veröffentlichten Quartalszahlen vermuten.

Biomet hatte in den Monaten September bis November letzten Jahres im Geschäft mit Dentalimplantaten einen Umsatzrückgang um 7 Prozent zu beklagen. In den USA wuchs der Umsatz – wie schon im vorangegangenen Quartal – um 4 Prozent. In beiden Fällen wurden die jeweiligen Markterwartungen klar verfehlt.

Biomet erzielt im Heimmarkt für gewöhnlich mehr als drei Viertel des Umsatzes mit Dentalimplantaten. Das heisst, dass das Unternehmen in Europa und Japan selbst unter Berücksichtigung einer recht einfachen Vergleichsbasis aus dem Vorjahr einen prozentual zweistelligen Umsatzrückgang hinnehmen musste.

Die schon in den Monaten zuvor in Europa und Japan beobachtete Nachfrageschwäche scheint sich weit ins vierte Quartal hineingezogen und höchst wahrscheinlich auch in der Geschäftsentwicklung von Nobel Biocare niedergeschlagen zu haben. Ich befürchte deshalb, dass in den kommenden Handelstagen noch einmal grössere Gewinnschätzungs- und Kurszielreduktionen aus der Analystengemeinde eintreffen werden. Für gewöhnlich bleiben solche Abwärtsrevisionen nicht ohne Auswirkungen auf die Aktienkursentwicklung.

Ich für meinen Teil bin gespannt, ob Nobel Biocare im Schlussquartal des letzten Jahres zumindest auf der Kostenseite weitere Fortschritte gelungen sind. Diesbezüglich bleibt den Aktionärinnen und Aktionären derzeit nichts anderes übrig als zu hoffen und zu bangen.