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Die Aktien von Novartis müssen bei Kepler Cheuvreux auf der Liste der "Swiss Top Picks" den Valoren von Logitech Platz machen. Letzteren traut Chefanalyst Torsten Sauter eine kräftige Kurserholung zu. Eine solche lässt auch das Kursziel von 45,50 Franken erwarten.

In den letzten Wochen hatten die Aktien von Logitech einen eher schweren Stand. Zum einen wartete das Lausanner Unternehmen mit vorsichtigen Aussagen zur Währungsentwicklung auf die kurzfristige Gewinnentwicklung auf und zum anderen überschattete der Handelsdisput zwischen Washington und Peking die Kursentwicklung. Allerdings hält der für Kepler Cheuvreux tätige Sauter die strukturellen Wachstumstreiber weiterhin für intakt. Dass der Peripheriegerätehersteller Aktionärswerte schaffen kann, hat er ebenfalls bewiesen.

Neben den Papieren von Logitech setzt sich die Liste der "Swiss Top Picks" auch noch aus jenen von Bucher, Galenica, Geberit, Richemont und Sika zusammen. Schwergewichte aus dem Swiss Market Index (SMI) sucht man nach dem Ausscheiden von Novartis vergeblich.

Die Aktien von Novartis (rot) im Zwölf-Monate-Vergleich mit jenen von Logitech (grün). (Quelle: cash.ch)

Das ist kein Zufall - und deutet an, dass die drei Schwergewichte Nestlé, Roche und Novartis im Hinblick auf die zweite Jahreshälfte nicht länger in der Favoritenrolle sind. Auch aus anderen weitestgehend von der konjunkturellen Entwicklung unabhängig geltenden SMI-Titeln wie etwa Givaudan oder Alcon zogen Grossinvestoren zuletzt Gelder ab. Darauf lassen zumindest die jüngsten Beteiligungsmeldungen des weltgrössten Vermögensverwalters Blackrock schliessen.

Ob es richtig war, sich aus den heissgelaufenen Schwergewichten zurückzuziehen, wird die in weniger als zwei Wochen anlaufende Halbjahresberichterstattung zeigen. Das Interesse gilt dabei weniger den Zahlenkränzen für die ersten sechs Monate, als vielmehr den zukunftsgerichteten Aussagen. Man darf gespannt sein...

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Seit Jahren erfreuen sich die Aktien der Zurich Insurance Group grosser Beliebt. Das nicht ohne Grund, zählen die Papiere mit einer Rendite von 5,5 Prozent doch selbst in der Nähe der Mehrjahreshöchstkurse noch immer zu den dividendenstärksten Aktien aus dem Swiss Market Index (SMI).

Allerdings wollen die jüngsten Erhebungen der New York Stock Exchange nicht so richtig in dieses Bild passen. Diese Erhebungen zeigen nämlich einen starken Anstieg beim Total der leerverkauften American Deposit Receipts (ADRs) der Zurich Insurance Group. Die Leerverkäufer in New York spekulieren mit nicht weniger als dem 20-Fachen dessen der Erhebung zwei Wochen zuvor auf rückläufige Kurse.

Zugegeben, auf den ersten Blick muten die Wetten in Höhe von 57'000 Titeln geradezu bescheiden an - zumal zehn ADRs für eine in Zürich gehandelte Aktie stehen.

Im Wissen, dass die in Zürich gehandelten Aktien alleine schon aufgrund ihrer besseren Handelbarkeit deutlich häufiger leerverkauft werden, geht von den stark anschwellenden Baisse-Spekulationen in New York dennoch Signalwirkung aus.

Die Zurich-Aktien stiegen in den letzten Tagen auf ein neues Mehrjahreshoch. (Quelle: cash.ch)

Es darf vermutet werden, dass auch gegen die in der Schweiz gehandelten Aktien deutlich umfangreichere Wetten laufen als dies noch vor wenigen Wochen der Fall war und in New York bereits der Fall ist.

Leider veröffentlicht die Schweizer Börsenbetreiberin SIX - anders als die New York Stock Exchange - keine Leerverkaufsstatistiken. Diese Unterlassungssünde ist sehr bedauerlich. Denn anders als ihren übermächtigen Gegenspielern aus dem Lager der Grossinvestoren bleibt Kleinanlegern der Zugang zu Statistiken von Beratungsfirmen wie IHS Markit alleine schon aus Kostengründen verwehrt.

Ihnen bleibt somit nichts anderes übrig, als von den Aktivitäten der Leerverkäufer in New York auf jene bei den hierzulande kotierten Aktien der jeweiligen Unternehmen zu schliessen. Mehr als mutmassen lässt sich diesbezüglich nicht - genauso wie über die Beweggründe für die zuletzt stark angeschwollenen Wetten gegen das Vorzeigeunternehmen Zurich Insurance Group.
 

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