Der cash Insider ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv. Lesen Sie börsentäglich von weiteren brandaktuellen Beobachtungen am Schweizer Aktienmarkt.

+++

13,5 Prozent - so viel liegt der Swiss Market Index (SMI) nach fast vier Monaten bereits im Plus. Allerdings dürfte sich die Begeisterung darüber bei einigen Anlegern in Grenzen halten. Das gilt insbesondere für diejenigen, die den beiden als "langweilig" verschrieenen Schwergewichten Nestlé und Roche entweder nur ein geringes oder gleich gar kein Gewicht einräumten. Sie haben das Nachsehen und hinken dem viel beachteten Börsenbarometer weit hinterher.

Nicht wenige haben die kräftige Gesamtmarkterholung auch einfach nur verschlafen und kaufen an schwächeren Tagen Aktien zu. Insbesondere bei Dividendenabgängen - wie heute Dienstag bei den Papieren von Swiss Re und Adecco oder jenen von Georg Fischer und Bucher - bieten sich die tieferen Kurse geradezu als Kaufgelegenheit an.

Die Überlegung dahinter: Geht die Dividende ab, schmälert sich zwar die Substanz, nicht aber die Ertragskraft eines Unternehmens. Im Gegenteil: Im Negativzinsumfeld wird es sogar "lästige" Barmittel los.

Dennoch sollten Dividendenabgänge nicht blindlings zum Einstieg genutzt werden. Bei den renditestarken Aktien der Zurich Insurance Group beispielsweise gibt es eine alte Börsenregel. Diese besagt, dass die Aktien nach dem Dividendenabgang für gewöhnlich in eine mehrwöchige Kursflaute übergehen.

Der Dividendenabgang setzt den Aktien von Swiss Re zu. (Quelle: cash.ch)

Und tatsächlich erklommen die Papiere des Versicherungskonzerns seit 2009 gleich bei drei Gelegenheiten das Kursniveau vor dem Dividendenabgang im weiteren Jahresverlauf nicht wieder. Das war in den Jahren 2010, 2011 und 2015 der Fall. 2014 dauerte die Aufholjagd bis Anfang Juli, im Jahr 2012 sogar bis Mitte September.

Dass die Aktien der Zurich Insurance Group kein Einzelfall sind, zeigen saisonale Aspekte. Auch hierzu gibt es mit "Sell in May, but remember to come back in September" eine geeignete Börsenregel.

So überrascht nicht, dass der Swiss Market Index mit Dividenden-Korrektur (SMIC) in den vergangenen zwölf Jahren zwischen Ende April und Ende September durchschnittlich um gerade mal 0,37 Prozent zulegen konnte.

In den letzten drei Jahren wurden Anleger jedoch abgestraft, blieben sie dem Heimmarkt in den besagten Monaten fern - gewann das Börsenbarometer doch zwischen 2,87 (2018) und 4,48 Prozent (2017).

Ich bin jedenfalls jetzt schon gespannt, ob der SMIC auch im laufenden Jahr an diese Entwicklung anknüpfen kann.

+++

Das UBS Fund Management hat bei der Rivalin Julius Bär zuletzt kräftig Aktien zugekauft. Als bedeutende Aktionärin zu erkennen geben musste sich die Fondstochter der grössten Schweizer Bank, weil sie neuerdings mehr als 3 Prozent der Stimmen hält.

Eigentlich gehören solche Offenlegungsmeldungen hierzulande zum "courant normal" - würde dem UBS-Mutterhaus neben DWS nicht auch an Julius Bär ein Interesse nachgesagt. Im Zuge von Übernahmespekulationen konnten die Papiere von Julius Bär alleine im bisherigen April um mehr als 20 Prozent zulegen.

Schon seit Wochen zeigt die Aktienkursentwicklung bei Julius Bär steil nach oben. (Quelle: cash.ch)

Von der Beteiligungserhöhung durch das UBS Fund Management geht noch aus einem anderen Grund Signalwirkung aus: Morgen Mittwoch läutet die Credit Suisse bei den hiesigen Banken die Berichterstattung für das zurückliegende erste Quartal ein, gefolgt von der UBS tags darauf.

Anders als die beiden Grossbanken legt Julius Bär kein Quartalergebnis vor. Erst am 24. Mai bequemt sich die Zürcher Bank zu einem Zwischenbericht - dann aber für die ersten vier Monate. Dennoch dürften die Zahlenkränze von UBS und Credit Suisse in den nächsten Tagen auch die Aktien von Julius Bär bewegen. Fragt sich deshalb, ob die Beteiligungserhöhung nicht auch auf der Hoffnung auf überzeugende Ergebnisse fusst...
 

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.