Um die Kursentwicklung von Bitcoin zu verstehen, kann auch ein Blick auf Kennzahlen hilfreich sein, die vielleicht von vielen nicht berücksichtigt werden. Eine solche Kennzahl ist die Geldmenge M2, die das Geldangebot einer Volkswirtschaft misst und damit eine der wichtigsten Maßstäbe für die globale Liquidität darstellt. Sie umfasst sämtliche Bargeldbestände sowie kurzfristige Einlagen und Spareinlagen von Haushalten und Unternehmen bei Banken und ist ein Indikator für Inflation und wirtschaftliche Aktivität – und gibt in überraschend deutlicher Form einen Hinweis auf den Bitcoin-Preis.

Daten von Mai 2013 bis Juli 2024 belegen die Korrelation beider Zahlen mit einem beeindruckend hohen Wert von 0,94, was die enge Beziehung zwischen der führenden Kryptowährung und den weltweiten Liquiditätsströmen unterstreicht. Derzeit erleben wir eine neuerliche Ausweitung der Geldmenge M2 – ein Faktor, der traditionell als positiv für Bitcoin gilt. Dennoch stellt sich die Frage, wie sich dieses Zusammenspiel in Zukunft entwickeln wird.

Der Bitcoin-Kurs und die Geldmenge M2 seit 2020 im Vergleich.

Der Bitcoin-Kurs und die Geldmenge M2 seit 2020 im Vergleich.

Quelle: 21Shares

Gemischte wirtschaftliche Signale und die Auswirkungen auf Bitcoin

Noch ist unklar, welche Entwicklung die Geldmenge M2 nehmen wird. Eine Expansion könnte Bitcoin aufgrund der erwähnten Korrelation in eine günstige Position bringen, doch die wirtschaftlichen Indikatoren zeigen ein uneinheitliches Bild. Während der Konsumpreisindex PCE, der von der US-Notenbank als bevorzugter Inflationsindikator genutzt wird, im Februar um 0,3 % gestiegen ist und die jährliche Inflation bei 2,9 % liegt, ist die Arbeitslosenquote in den USA auf 4,1 % gestiegen – über den Erwartungen von 4 %. Zugleich ist das Beschäftigungswachstum schwächer als erwartet, da die US-Regierung begonnen hat, die Zahl der Bundesbediensteten zu reduzieren.

Diese gemischten wirtschaftlichen Signale schaffen eine unsichere Grundlage für die Zinsentscheidungen im kommenden Jahr. Klarheit wird möglicherweise die nächste FOMC-Pressekonferenz der Federal Reserve am 19. März bringen. Eine rasche Senkung der Leitzinsen könnte zu einer schnelleren Erhöhung von M2 führen, während eine zögerliche oder ausbleibende Senkung M2 langsamer wachsen lässt – mit möglichen Folgewirkungen für BTC. Zudem sinkt das Verbrauchervertrauen in den USA aufgrund einer womöglich preistreibenden Zollpolitik und globale geopolitische Unsicherheiten, was die Marktstimmung weiter belastet.

Die Rolle von Zöllen und geopolitischen Unsicherheiten

Zölle und geopolitische Spannungen haben in der Vergangenheit die Inflation angeheizt und Zinserhöhungen ausgelöst, um der Teuerung entgegenzuwirken. Dies führt dazu, dass weniger Liquidität in den Finanzsystemen vorhanden ist, was Bitcoin, als eine der risikoreicheren Anlageklassen, empfindlicher gegenüber globalen Liquiditätsverschiebungen macht. In solchen Zeiten neigen Anleger dazu, Kapital aus risikoreichen Anlagen abzuziehen, was den Bitcoin-Preis zusätzlich unter Druck setzen könnte.

Die entscheidende Frage ist: Bleibt Bitcoin weiter abhängig von Liquiditätstrends oder findet eine Entkoppelung statt?

Angesichts dieser Entwicklungen stellt sich die Frage, ob Bitcoin weiterhin der globalen Liquidität folgen wird – mit entsprechenden Auswirkungen durch Änderungen der Geldmenge, Inflation Arbeitslosigkeit und anderen Kennzahlen – oder ob die zunehmende Akzeptanz der Kryptowährung dazu führt, dass sich Bitcoin von diesen breiten wirtschaftlichen Trends entkoppelt. Um dies zu beantworten, gehen wir auf Faktoren und Gründe ein, die für beide Eventualitäten sprechen könnten.

Gründe für eine anhaltende Korrelation

Die Gründe für die anhaltende Korrelation zwischen Bitcoin und globaler Liquidität liegen vor allem in der gegenwärtigen Wahrnehmung und der Akzeptanz der Kryptowährung. Trotz des Wachstums von Bitcoin – sowohl in Sachen Marktkapitalisierung als auch finanzwirtschaftlicher Stellenwert – betrachten viele Anleger ihn weiterhin als risikoreiche Anlage. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit reagieren diese Investoren empfindlich auf Schwankungen in der globalen Liquidität, was sich direkt auf den Preis von Bitcoin auswirkt. Und obwohl Bitcoin zunehmend weltweit verbreitet ist, reicht seine Akzeptanz möglicherweise noch nicht aus, um ihn von den breiten Liquiditätstrends zu entkoppeln. Die Kryptowährung bleibt daher weiterhin stark von wirtschaftlichen Faktoren und der globalen Liquidität beeinflusst.

Gründe für eine mögliche Entkopplung

Die geografische Verteilung Bitcoins könnte dennoch ein wesentlicher möglicher Grund für eine Entkopplung von Bitcoin und der globalen Liquidität sein. Die weltweite Verbreitung von Bitcoin könnte dazu führen, dass lokale Liquiditätsverschiebungen weniger Einfluss auf den Kurs haben. Dadurch wäre Bitcoin weniger abhängig von den traditionellen Finanzsystemen.

Zudem könnte das wachsende Interesse von Institutionen und Staaten, Bitcoin als offizielles Reservevermögen zu halten, ebenfalls einen entlastenden Effekt auf eine wachsende Unabhängigkeit von Bitcoin von konjunkturellen Einflüssen und der Geldmenge M2 haben. In Zeiten geringerer Liquidität würde diese erhöhte Nachfrage durch Institutionen den Verkaufsdruck mildern und so den Preis stabilisieren. Ein Beispiel einer solchen staatlichen Bitcoin-Reserve könnte in Kürze in den USA zu finden sein.

Fazit: Bitcoin zwischen globaler Liquidität und wachsender Akzeptanz

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Bitcoin-Preis historisch gesehen der Entwicklung der globalen Liquidität gefolgt ist. Doch die zunehmende Wahrnehmung von Bitcoin als Wertaufbewahrungsmittel und das wachsende globale Eigentum an diesem Vermögenswert könnten den Einfluss der Geldmenge auf seinen Kurs in der Zukunft abschwächen. Ob Bitcoin weiterhin der globalen Liquidität folgt oder sich zunehmend von ihr entkoppelt, bleibt also noch abzuwarten.

Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie in der aktuellen Research Note von 21Shares.

 

Über 21Shares

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