Die Verteidiger des CEO von Petrosaudi legten verschiedene Dokumenten vor, die dessen Rolle in den Beziehungen zwischen Malaysia und Saudi-Arabien aufzeigen sollen. Damit wollten sie den Ausschluss der Öffentlichkeit im 1MDB-Prozess erreichen.

Die beiden Anwälte hatten vergangene Woche bereits einen teilweisen Ausschluss der Öffentlichkeit bei dessen Befragung zur Person erwirkt. Am Mittwochnachmittag beantragten sie, dessen Befragung zu verschieben, was die Strafkammer des Bundesstrafgerichts jedoch ablehnte.

Die beiden Anwälte legten zwei Reisepässe mit Diplomatenvisa, Zugangskarten für den Königspalast und VIP-Eintrittskarten für Flughäfen in Saudi-Arabien sowie eine Karte der Organisation für Islamische Zusammenarbeit vor.

«Offizielle» Fotos

Sie reichte auch «offizielle» Fotos ein, die die Anwesenheit ihres Mandanten bei einer Säbeltanz-Zeremonie beim noch nicht gekrönten britischen König Charles belegen sollten und verschiedene Mails.

Diese Unterlagen sollen die «offensichtlichen Verbindungen» ihres Mandanten zu offiziellen Persönlichkeiten in seinem Herkunftsland belegen. Der Anwalt Nicolas Rouiller erachtete es deshalb für unerlässlich, dass der Angeklagte in Abwesenheit der Öffentlichkeit und der Presse vernommen wird. Nur so könne das Gericht Elemente erfahren, die für «Westler» schwer zu verstehen seien.

Die späte Vorlage der neuen Unterlagen begründeten die Verteidiger damit, dass sie beim ersten Antrag auf Ausschluss der Öffentlichkeit nicht «mit der Presse im Rücken» darüber habe diskutieren wollen.

Im Laufe des Vormittags schloss das Strafgericht die Befragung des zweiten Angeklagten, eines Angestellten von Petrosaudi, ab. Wie sein Chef wird er wegen Betrugs, ungetreuer Geschäftsbesorgung und Geldwäscherei angeklagt, weil er 1,8 Milliarden US-Dollar zum Nachteil des malaysischen Staatsfonds 1MDB veruntreut haben soll.

(AWP)