Unterzeichnet wurde die Erklärung unter anderem von den Aussenministern Italiens, Frankreichs, Österreichs, des Vereinigten Königreichs, Belgiens und Kanadas sowie von der EU-Kommissarin für Gleichstellung und Krisenmanagement. Deutschland gehörte nicht zu den Unterzeichnern.
Aussenminister fordern Freilassung der Geiseln
Die Unterzeichner fordern auch eine sofortige Freilassung der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln. «Ein ausgehandelter Waffenstillstand bietet die beste Hoffnung, sie nach Hause zu bringen und die Qualen ihrer Familien zu beenden.»
Im Gazastreifen werden nach offiziellen israelischen Angaben noch 50 Geiseln festgehalten, von denen weniger als die Hälfte noch am Leben sein soll.
Kritik wegen humanitäre Lage
Die Aussenminister kritisieren in dem Schreiben den Umgang Israels mit der humanitären Hilfe für den Gazastreifen: «Das Modell der israelischen Regierung für die Bereitstellung von Hilfsgütern ist gefährlich, schürt Instabilität und beraubt die Menschen im Gazastreifen ihrer Menschenwürde.»
Auch Deutschlands Aussenminister Johann Wadephul (CDU) äusserte seine Sorgen über die «katastrophale humanitäre Lage» in Gaza. Er habe heute mit seinem israelischen Amtskollegen telefoniert, schrieb er auf X. «Wir fordern Israel dringend auf, die Vereinbarungen mit der EU zur Ermöglichung humanitärer Hilfe umzusetzen.»
Israel: «Falsches Signal» an die Hamas
Das israelische Aussenministerium wies die Erklärung der 25 Staaten als «ohne Bezug zur Wirklichkeit» zurück. Sie würde ein «falsches Signal» an die Hamas senden, die den Krieg begonnen habe und «allein» dafür verantwortlich sei, dass es trotz laufender Gespräche noch zu keiner Waffenruhe und Geiselfreilassung gekommen sei, hiess es.
Auslöser des Gaza-Kriegs war der Überfall der Hamas und anderer islamistischer Extremisten auf Israel am 7. Oktober 2023./scr/DP/nas
(AWP)