Die Verwertungsmöglichkeiten für Alttextilien in der Schweiz sind beschränkt, wie die Landesregierung am Mittwoch schrieb. Es gibt keine Reissanlage. Das chemische Recycling ist gemäss dem Postulatsbericht grossenteils noch nicht marktfähig. So wird der Grossteil der gesammelten Textilien im Ausland sortiert und verwertet.

Insgesamt 36'700 Tonnen Alttextilien werden in der Schweiz zusammen mit dem normalen Hauskehricht verbrannt, heisst es im Bericht weiter. Alttextilien hoher und mittlerer Qualität lassen sich verkaufen, etwa in Secondhand-Läden, Kleiderbörsen oder auf dem Flohmarkt. Das aktuelle Sammelsystem finanziert sich aus den Verkaufserlösen.

Die Textilbranche geht davon aus, dass sich mit einer Reissanlage grosse Mengen an Alttextilien aufbereiten und zur Herstellung neuer Stoffe verwenden liessen. Einige Branchenvertreter planen derzeit den Angaben zufolge Investitionen in eine solche Anlage.

Zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft verfügt der Bund über Fördermöglichkeiten. Zudem gäbe es Möglichkeiten wie einen vorgezogenen freiwilligen oder verordneten Recycling oder Entsorgungsbeitrag oder die erweiterte Produzentenverantwortung wie heute etwa bei PET- oder Aluverpackungen.

Um die Herausforderungen des Textilsektors ganzheitlich inklusive Überproduktion und Überkonsum etwa in Form der «Fast Fashion» anzugehen, ist laut dem Bundesrat das abfallseitige System nur ein Aspekt. Es bräuchte weitere Bemühungen etwa beim Produktedesign, sodass Textilien langlebiger und am Schluss rezyklierbar werden.

(AWP)