Entsprechend zeigte sich auch der im Sommer abtretende CEO Björn Rosengren zufrieden mit dem Ergebnis. «Der Start ins Geschäftsjahr 2024 war besser als erwartet und deshalb bin ich für 2024 nun auch zuversichtlicher als noch zu Jahresbeginn», sagte er an einer Telefonkonferenz.

So hat ABB die Prognosen für die operative Gewinnmarge im Gesamtjahr angehoben. Demnach wird nun eine operative EBITA-Marge von rund 18 in Aussicht gestellt, zuvor sollte die Marge lediglich «leicht» über den Vorjahreswert von 16,9 Prozent steigen. Das Umsatzwachstum auf vergleichbarer Basis wird weiterhin bei rund 5 Prozent erwartet.

Auftragsbestand wächst weiter

Optimistisch stimmt Rosengren die Widerstandsfähigkeit der Märkte von ABB und der mittlerweile noch einmal angewachsene Auftragsbestand von mittlerweile über 22 Milliarden US-Dollar. Er sieht zudem «anhaltend gute Kundenaktivitäten bei Projekten und Systemen» aber auch «ermutigende Zeichen» im kurzzyklischen Geschäft.

Was die konkreten Zahlen betrifft, reduzierte sich der Auftragseingang nach dem starken Vorjahr unter anderem wegen des Wegfalls von Grossaufträgen auf vergleichbarer Basis um 4 Prozent auf 8,97 Milliarden US-Dollar. Die Erwartungen der Analysten wurden damit übertroffen.

Etwas enttäuscht hat ABB lediglich mit dem Umsatz. Dieser zog in US-Dollar minim um 0,1 Prozent auf 7,87 Milliarden an, bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte aber immerhin um 2 Prozent.

Mit dem operativen Gewinn hat das Unternehmen indes selbst die kühnsten Prognosen übertroffen. Der EBIT stieg um 11 Prozent auf 1,42 Milliarden Dollar, wobei sich die Marge auf einen neuen Rekordwert von 17,9 Prozent verbesserte. ABB begründete dies mit den leicht höheren Volumen, einem positiven Preiseffekt und den Auswirkungen der Effizienzmassnahmen.

Der Reingewinn ging unter anderem wegen eines positiven Steuereffekts im Vorjahr um 13 Prozent auf 905 Millionen US-Dollar zurück. Auch hier hatte der AWP-Konsens einen tieferen Wert vorgesehen.

E-Mobility bleibt im roten Bereich

Eine Baustelle bleibt vorläufig noch die Division E-Mobility, deren Börsengang auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. «E-Mobility wird auch im Gesamtjahr 2024 einen Verlust machen», räumte Rosengren auf eine entsprechende Frage ein.

Der Bereich der elektrisch betriebenen Autos befinde sich derzeit etwas in einer Krise, meinte er dazu, unter anderem wegen des politisch gewollten Wegfalls von finanziellen Kaufanreizen in vielen Ländern. Er attestiert der Division dennoch «eine gute Zukunft». Der derzeitige Umbau der Strategie der Division werde von der Lancierung einer neuen Produktelinie begleitet.

An der Börse finden die Neuigkeiten von ABB Gefallen. Die Aktie steht am späten Vormittag mehr als 5 Prozent im Plus und markiert neue Allzeithöchststände.

cf/rw

(AWP)