Der Auftragseingang zog um satte 16 Prozent auf 9,79 Milliarden US-Dollar an, wie der Anbieter von Lösungen für die Elektrifizierung und Automation am Donnerstag mitteilte. Auch unter Ausklammerung eines Grossauftrags in Höhe von rund 600 Millionen US-Dollar war das Plus bei den Bestellungen deutlich.
Dazu beigetragen haben alle vier Geschäftsbereiche, die meisten Kundensegmente und sowohl das kurzzyklische als auch das Projektgeschäft, wie CEO Morten Wierod an einer Telefonkonferenz erklärte. Zum Wachstum steuerten auch alle Regionen ihren Teil bei, wobei die Region Americas (+28 Prozent) markant mehr zulegte als Europa und Asien.
Etwas moderater hat sich der Umsatz entwickelt: Dieser erhöhte sich um 8 Prozent auf 8,90 Milliarden US-Dollar. Aber auch hier war das Plus breit abgestützt. Einzig im Geschäftsbereich Robotik & Fertigungsautomation gingen die Verkäufe wegen einer Schwäche der Division Machine Automation etwas zurück. Wierod geht indes davon aus, dass es hier im dritten Quartal wieder aufwärts geht.
Spin-Off Robotics im Plan
Die Division Robotik will ABB bekanntlich abspalten und als eigenständiges Unternehmen an die Börse bringen. Dazu gab es zwar keine News, ABB zeigte sich diesbezüglich aber zuversichtlich: «Der Spin-Off der Division Robotics wird aus einer Position der Stärke kommen», sagte Wierod. Bis dahin gebe es zwar noch viel zu tun, das Vorhaben verlaufe indes nach Plan.
Der finale Entscheid, ob das Spin-Off durchgeführt wird, fällt frühestens im kommenden Jahr an der ordentlichen Generalversammlung oder an einer ausserordentlichen, wie Finanzchef Timo Ihamuotila ausführte.
Was die Profitabilität betrifft, so legte der operative Gewinn im Vergleich zum Umsatz leicht überdurchschnittlich zu, entsprechend stieg auch die Marge (EBITA) leicht. Sie erhöhte sich um 20 Basispunkte auf 19,2 Prozent und lag damit oberhalb der geltenden Zielspanne von 16 bis 19 Prozent.
Für das Gesamtjahr hat ABB am Morgen zudem die bisherigen Prognosen bestätigt und erneut eine höhere Marge als 2024 (18,1 Prozent) in Aussicht gestellt, also ebenfalls in der Nähe der oberen Grenze der angepeilten Bandbreite.
Neue Margenziele allenfalls im November
Auf die Frage, ob er die Ambitionen bezüglich der Margen bald nach oben schrauben werde, meinte Wierod: «Der Investorentag in den USA im November wird eine gute Gelegenheit bieten, über dieses Thema zu sprechen.»
Hinsichtlich der globalen Handelspolitik erwartet ABB dank der lokalen Produktion kaum direkte negative Einflüsse durch die US-Zölle. Von einer möglichen Abkühlung der globalen Konjunktur wäre das Unternehmen aber betroffen, wie der CEO frühere Aussagen bekräftigte.
An der Börse gab es für die Zahlen viel Applaus. Die Aktie steht kurz vor Mittag 7 Prozent höher.
cf/rw
(AWP)