Der Vertrag zwischen ABB und Softbank bewertet das Robotik-Geschäft mit 5,375 Milliarden US-Dollar. Daraus wird ein nicht-operativer Buchgewinn vor Steuern von rund 2,4 Milliarden US-Dollar und ein Barerlös nach Transaktionskosten von rund 5,3 Milliarden erwartet, wie ABB am Mittwoch mitteilte.
Spin-off-Idee fallengelassen
Die ursprüngliche Idee eines Spin-offs des Geschäfts als eigenständig kotiertes Unternehmen wird damit nicht weiterverfolgt. «Verwaltungsrat und Konzernleitung haben Softbanks Angebot sorgfältig geprüft und dem ursprünglich geplanten Spin-off gegenübergestellt», lässt sich VR-Präsident Peter Voser in der Mitteilung zitieren.
Das Angebot widerspiegle die langfristigen Stärken des Robotikgeschäfts, und der Verkauf werde unmittelbar Wert für die Aktionäre von ABB schaffen, so Voser. Der Verkaufserlös soll gemäss den bestehenden Grundsätzen für die Kapitalallokation verwendet werden. Die Transaktion soll Mitte bis Ende 2026 abgeschlossen werden.
ABB und Softbank sehen die Welt vor einer neuen Ära KI-basierter Robotik. Deshalb sei Softbank für die Zukunft der geeignete Besitzer für das Geschäft von ABB. ABB Robotics soll demnach von der Kombination der eigenen Technologie mit Softbanks Fähigkeiten im Bereich KI profitieren.
Die im Zuge der Devestition erwarteten Separationskosten liegen bei rund 200 Millionen US-Dollar, wovon die Hälfte bereits im Ausblick 2025 enthalten ist. Die «aktuell beste Schätzung» des mit der Transaktion verbundenen Steuergeldabflusses in Bar in Bezug auf den lokalen Business Carve-out liegt im Bereich von 400 bis 500 Millionen US-Dollar.
ABB verkleinert Struktur auf drei Einheiten
Vor dem Hintergrund der Vereinbarung wird ABB die Berichtsstruktur anpassen und zu drei Geschäftsbereichen übergehen. Bereits ab dem vierten Quartal 2025 wird die Robotics-Division als «nichtfortgeführte Aktivitäten» ausgewiesen.
Gleichzeitig wird die Division Machine Automation, die heute zusammen mit der Robotics-Division den Geschäftsbereich Robotik & Fertigungsautomation bildet, Teil des Geschäftsbereichs Prozessautomation.
Im Zusammenhang mit der geplanten Veräusserung der Division wird Sami Atiya als Leiter des Geschäftsbereichs Robotik & Fertigungsautomation zum Jahresende 2025 aus der Konzernleitung ausscheiden und ABB verlassen. Er wird beim Verkauf der Robotics-Division als strategischer Berater 2026 den Auslöse-Prozess begleiten.
ABB Robotics beschäftigte zuletzt rund 7000 Mitarbeitende und erzielte 2024 einen Umsatz von 2,3 Milliarden US-Dollar. Dies entsprach in etwa 7 Prozent des gesamten Konzernumsatzes von ABB.
cf/to
(AWP)