Für eine Einigung seien konkrete Massnahmen gegen die akute Personalkrise zwingend, nämlich familienfreundlichere Arbeitszeiten und die Kaufkraftsicherung bei den Effektivlöhnen. Das werde vom Baumeisterverband aktuell blockiert, erklärten die Gewerkschaften.

Positiver äusserte sich der Schweizerische Baumeisterverband (SBV). Er stellte fest, dass bezüglich neuer Reisezeitregelung und Arbeitszeit materielle Differenzen bereinigt werden konnten. Ein Abschluss werde nach wie vor von zu weit gehenden Forderungen der Gewerkschaften beim Lohn verhindert. Substanzielle Lohnerhöhungen für die nächsten sechs Jahre könnten damit nicht ausgelöst werden.

Im Dezember sollen die Verhandlungen weitergehen. Der Landesmantelvertrag des Bauhauptgewerbes regelt die Arbeitsbedingungen der rund 80'000 Bauarbeiter in der Schweiz und läuft Ende des Jahres aus. Ohne Lösung bis Ende Jahr werde zum ersten Mal seit über einem Jahrzehnt ein vertragsloser Zustand auf dem Bau eintreten und es drohe ein nationaler Branchenstreik, warnten die Gewerkschaften erneut.

Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, demonstrierten in den vergangenen Wochen tausende von Bauarbeitern in verschiedenen Schweizer Städten.

(AWP)