Der Personaldienstleister hat am Morgen seine Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt und verzeichnet nach sechs Quartalen erstmals wieder ein deutliches Wachstum. Damit schnitt das Schweizer Unternehmen auch besser ab als der Hauptkonkurrent. Die niederländische Randstad wies vor zwei Wochen für das dritte Quartal ein negatives organisches Wachstum von gut 1 Prozent aus. Adecco kommt somit der Marktführerschaft wieder näher.
Positiv fällt entsprechend der Tenor der Analysten aus: Adecco habe «geliefert» und ein «durchs Band starkes Quartal» hinter sich. Dies gelte nicht nur für Umsatz und Wachstum, auch bei der Profitabilität habe der Konzern überzeugt, schreibt etwa Bernstein.
Bedenken im Ausblick
Gut kommt auch der Ausblick an. Dieser lasse auf eine Fortsetzung der guten Entwicklung schliessen und das Margenziel des Managements als realistisch erscheinen, hiess es mehrheitlich. Dennoch gibt es auch kritische Stimmen.
Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) betont ihre Bedenken, dass angesichts geopolitischen Unsicherheit eine Makroerholung in vielen Kernmärkten unwahrscheinlich erscheine. Auch der US-Arbeitsmarkt zeige nach wie vor eine schwache Dynamik bei Neueinstellungen und die Umsetzung der Infrastrukturinvestitionen in Deutschland brauche allenfalls mehr Zeit als erwartet.
Der Analyst merkt weiter an: «Den auf Gesamtjahr anhaltenden Rückgang der Bruttomarge beobachten wir skeptisch. Gleichzeitig dürften die Einsparpotenziale im Bereich G&A nach den starken Fortschritten der letzten zwei Jahre weitgehend ausgeschöpft sein.» RBC Capital Markets erwartet künftig grössere Chancen für spezialisierte Personalvermittler mit geringeren KI-Risiken.
Derzeit empfehlen zehn Experten die Titel zum Kauf, acht sind für «Halten» und fünf sprechen eine Verkaufsempfehlung aus. Das durchschnittliche Kursziel bei 28,16 Franken impliziert weiterhin ein Aufwärtspotenzial.
(cash/AWP)
