Der Umsatz nahm zwischen Juli und September zwar um 1 Prozent auf 5,96 Milliarden Euro ab, wie der Personaldienstleister am Donnerstag mitteilte. Der Grund für diesen Rückgang waren aber Währungseffekte. Bereinigt um diese und um die unterschiedliche Anzahl Arbeitstage betrug das organische Wachstum hingegen +3 Prozent.
Damit fiel das Wachstumstempo über den Erwartungen aus. Und Adecco schnitt auch klar besser ab als die grössten Konkurrenten, die zuletzt über organisch rückläufige Umsätze berichten mussten.
Nahe an Randstad dran
«Wir konnten in allen Regionen Marktanteile gewinnen», sagte CEO Denis Machuel. Und sein CFO Coram Williams ergänzte: «Der Abstand zur Konkurrenz ist beim Wachstum so gross wie seit sehr langer Zeit nicht mehr.»
Möglich seien die Marktanteilsgewinne dank der breiten Aufstellung des Konzerns. Zudem würden sich die Investitionen in die Verkaufsmannschaft mehr und mehr auszahlen.
Der Abstand zur Nummer eins der Branche, Randstad, ist im dritten Quartal auf 300 Millionen Euro zusammengeschrumpft. Einen Zeitplan, wann Adecco wieder zur Nummer eins der Branche wird, wollte der Firmenchef trotzdem nicht geben. Dies sei zwar durchaus das Ziel. «Aber wir unterschätzen unsere Konkurrenten nicht», so Machuel.
EBITA deutlich gesteigert
Fortschritte gab es auch bei der Rentabilität. Das um Einmaleffekte bereinigte operative Ergebnis auf Stufe EBITA stieg um 9 Prozent auf 235 Millionen Euro, was deutlich über den Analystenerwartungen war. Die Marge lag bei 4 Prozent.
Preisdisziplin, Produktivitätszuwächse und eine gute Kostenkontrolle hätten dies ermöglicht, hiess es. Die Problemregion Nordamerika habe ausserdem beim Turnaround Fortschritte erzielt und schwarze Zahlen geschrieben. Gleichwohl sei der Turnaround noch nicht abgeschlossen, betonte der Firmenchef.
Der Quartalsgewinn lag mit 103 Millionen knapp unter Vorjahresniveau.
Robuster Start ins Schlussquartal
Adecco rechnet mit einem weiterhin stabilen Geschäftsverlauf. Die Gruppe habe das Quartal mit einem Wachstum auf dem Niveau des gesamten Q3 beendet, und die Volumina im Oktober seien ebenfalls robust gewesen. Die Bruttogewinnmarge und die Kosten (SG&A) in Relation zum Umsatz würden im Schlussquartal ebenfalls auf dem Niveau des dritten Quartals erwartet, hiess es im Ausblick.
Die Adecco-Chefs gehen insgesamt davon aus, dass das Unternehmen auch in den nächsten Quartalen Marktanteile gewinnen wird. Sie wollen sich aber nicht festlegen, ob das organische Wachstum in den nächsten Quartalen immer im positiven Bereich bleiben wird. Die Vergleichsbasis werde schwieriger, so der CEO. Und was die Märkte angehe, sei das Bild durchzogen.
Gleichzeitig will Adecco das Sparprogramm, welches 150 Millionen bis Mitte 2024 einbringen soll, fortsetzen. Aktuell sei man damit schneller unterwegs als ursprünglich geplant.
An der Börse sorgen all diese Nachrichten für Begeisterungsstürme. Die Aktie erklomm am Nachmittag ein Jahresshoch von 39,55 Franken. Zum Handelsschluss notierte sie fast 14 Prozent höher bei 39,31 Franken.
rw/cf
(AWP)