Fürth, 11. Mai (Reuters) - Die hohe Abfindung für den ehemaligen Adidas-Chef Kasper Rorsted verstimmt die Aktionäre. Nur 67,9 Prozent des Grundkapitals stimmten auf der Hauptversammlung am Donnerstag in Fürth für den Vergütungsbericht, in dem die Abfindung erläutert wird, wie Aufsichtsratschef Thomas Rabe mitteilte. Rorsted, der im November vorzeitig gehen musste, kam im vergangenen Jahr dank einer Abfindung von zwölf Millionen Euro auf eine Vergütung von insgesamt 15,37 Millionen Euro. Mehrere Aktionäre kritisierten das angesichts des jüngsten Misserfolgs des Sportartikelkonzerns in China und des Skandals um den Rapper Kanye West als zu hoch. Rabe verwies dagegen darauf, dass der Vertrag des Dänen noch bis Mitte 2026 gelaufen wäre. Die Abfindung sei deutlich geringer als der empfohlene Maximalwert von zwei Jahresgehältern.

Der Aufsichtsrat um Bertelsmann-Chef Rabe wurde mit 89,9 Prozent entlastet - auch das eine relativ geringe Quote. Mehrere Redner hatten ihm ein zögerliches Eingreifen angelastet, nachdem Kanye West mehrfach verbal ausfällig geworden war.

Adidas hielt die Hauptversammlung nach drei Jahren wieder in Präsenz ab. Trotzdem ließ sich der Vorstand von den Aktionären die Möglichkeit einräumen, die Veranstaltungen künftig wieder ins Internet zu verlegen. Mehr als ein Fünftel stimmten dagegen, die Zustimmungsquote lag bei 78,2 Prozent. (Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)