Im Zuge seiner Restrukturierungen will der niederländische Versicherer Aegon seinen Firmensitz in die USA verlegen und sich künftig auf das Wachstum dort konzentrieren. Der Umzug solle bis zum 1. Januar 2028 abgeschlossen sein, kündigte Aegon am Mittwoch an.

Dann werde der Konzern in Transamerica Inc. umbenannt, nach der US-Marke von Aegon, die bereits heute rund 70 Prozent des Geschäfts ausmacht. Konzernchef Lard Friese erklärte gegenüber Reuters, die an der New Yorker Börse notierten Aktien würden voraussichtlich das Handelsvolumen an der Euronext Amsterdam übertreffen und damit de facto zur Hauptnotierung werden.

Der Konzern richtet sich seit dem Verkauf seines niederländischen Geschäfts an den heimischen Rivalen ASR Nederland im Jahr 2023 verstärkt auf die USA aus.

Friese stellt zudem das britische Geschäft auf den Prüfstand. Ein Verkauf sei nicht auszuschliessen, erklärte er. Im ersten Halbjahr 2026 solle eine Entscheidung getroffen werden. Ein möglicher Verkauf würde jedoch nicht das britische Vermögensverwaltungsgeschäft umfassen, betonte der Manager. Im September hatte Aegon seine Beteiligung an ASR bereits auf 24 Prozent reduziert.

Aktienrückkauf enttäuscht

In einer vor dem Investorentag veröffentlichten Erklärung kündigte der Vorstand einen Aktienrückkauf im Wert von 400 Millionen Euro für 2026 an, der durch jährliche Dividendenerhöhungen von über fünf Prozent ergänzt werden soll. Zudem will der Konzern das jährliche Betriebsergebnis und den freien Barmittelzufluss in den Jahren 2026 und 2027 um rund fünf Prozent steigern.

Die Pläne kamen bei den Anlegern dennoch nicht an: Die Aktie brach um rund acht Prozent ein. Analysten von J.P. Morgan bezeichneten das angekündigte Aktienrückkaufprogramm als «enttäuschend».

(Reuters)