Gelassen war die Reaktion der japanischen Börse auf den Rücktritt von Regierungschef Fumio Kishida. Er werde sich bei der im September anstehenden Wahl zum Vorsitzenden seiner Liberaldemokratischen Partei (LDP) nicht zur Wiederwahl stellen, sagte Kishida. Der Schritt sei nicht überraschend gekommen, so die Marktstrategen der Deutschen Bank. Kishida übernimmt damit die Verantwortung für einen politischen Spendenskandal, in den einige der innerparteilichen Machtgruppen verwickelt sind. Er stand wegen des Umgangs damit zunehmend in der Kritik. Die Zustimmungswerte für seine Regierung, die im Oktober 2021 antrat, fielen in der Folge unter 30 Prozent. Der japanische Leitindex Nikkei 225 gewann 0,58 Prozent auf 36.442,43 Punkte.
Auch sonst kletterten die Kurse moderat. Das australische Börsenbarometer S&P/ASX 200 gewann 0,3 Prozent auf 7.850,70 Punkte. In Südkorea und Taiwan verzeichneten die Börsen ebenfalls leichte Gewinne. Recht deutlich ging es unterdessen in Neuseeland nach oben. Die Marktstrategen der Deutschen Bank verwiesen auf die erste, überraschend erfolgte Zinssenkung seit März 2020. Zugleich hätten die Währungshüter weitere Zinsschritte in Aussicht gestellt.
Die chinesischen Märkte hinkten dagegen einmal mehr hinterher und setzten damit ihre schwache längerfristige Entwicklung fort. Der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong verlor zuletzt 0,47 Prozent auf 17.093,84 Punkte. Der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen fiel kurz vor Handelsschuss um 0,6 Prozent auf 3.314,25 Punkte./mf/stk
(AWP)