Die US-Notenbank Fed bekräftigte in ihrem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll zur jüngsten Zinssitzung zwar, dass eine Mehrheit im geldpolitischen Ausschuss FOMC von einer weiteren Zinsanhebung in diesem Jahr ausgeht.
Laut der Mitschrift hat sich die geldpolitische Debatte in der Fed allerdings verschoben. Da die Leitzinsen in der Nähe des Gipfels angekommen seien, sollte sich die Diskussion weniger um die Frage nach der Höhe der Zinsen drehen, sondern vielmehr, wie lange der Zins auf erhöhtem Niveau gehalten werden solle.
Zudem deuten einige Äusserungen ranghoher Notenbanker aus der Zeit nach der Notenbanksitzung auf eher stabile Zinsen hin. Hintergrund sind die in den letzten Wochen deutlich gestiegenen Kapitalmarktzinsen in den USA.
Die Fed hat wegen der hohen Inflation ihre Leitzinsen in den vergangenen eineinhalb Jahren elfmal um insgesamt 5,25 Prozentpunkte angehoben. So stark und rasch wurde die US-Geldpolitik in den vergangenen Jahrzehnten nur selten gestrafft. In diesem Zusammenhang dürften die Anleger nun vor allem auf die am Nachmittag anstehenden US-Verbraucherpreise für September achten. Volkswirte erwarten einen weiteren Preisrückgang.
Aus Branchensicht waren europaweit Öl-Aktien sowie Rohstoffwerte am meisten gefragt. Einziger Sektor im Minus war das Banken-Segment.
Unter den Einzelwerten standen die Aktien Novo Nordisk im Mittelpunkt des Interesses. Sie setzten ihre jüngste Kursrally mit einem Rekordhoch fort und notierten als Spitzenreiter im Stoxx-50-Index zuletzt 2,0 Prozent im Plus. Damit bauten die Titel des wertvollsten europäischen börsennotierten Unternehmens ihre Gewinnserie der vergangenen drei Handelstage auf rund 9 Prozent aus.
Der Hersteller von Medikamenten gegen Diabetes und Fettleibigkeit hatte diese Woche mitgeteilt, eine Studie zu den Nierenergebnissen seines Blockbuster-Medikaments Ozempic wegen erwiesener Wirksamkeit vorzeitig beendet zu haben.
Die Papiere von Givaudan reagierten mit einem Kursplus von 1,7 Prozent auf die Bekanntgabe aktueller Geschäftszahlen. Der Aromen- und Duftstoffhersteller verbuchte im dritten Quartal ein organisches Wachstum von vier Prozent und übertraf damit die durchschnittliche Analystenprognose deutlich.
Der britische Billigflieger Easyjet will nach einem mässigen Sommergeschäft beim weltgrössten Flugzeugbauer Airbus 157 neue Flugzeuge kaufen und sicherte sich Optionen zum Kauf 100 zusätzlicher Flieger. Die Neuigkeiten konnten allerdings nicht über die gedämpften Sommermonate hinwegtäuschen.
Die Airline verfehlte im vierten Geschäftsquartal beim Umsatz und der Auslastung die Analystenerwartungen. Für die Easyjet-Aktie ging es zuletzt um 5,2 Prozent abwärts./edh/zb
(AWP)