Die Anleger begrüssten es offenbar, dass der militärische Vorstoss Israels im Gazastreifen begrenzter als erwartet ausfalle, kommentierte Pierre Veyret, technischer Analyst beim Broker Activtrades. Angesichts der angespannten geopolitischen Lage könne die Stimmung aber schnell wieder kippen, zumal eine ereignisreiche Woche mit wichtigen Inflations- und Konjunkturdaten sowie dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed bevorstehe.

Im europäischen Branchentableau trotzten Pharmatitel ihrer üblichen Schwäche in einem starken Gesamtmarkt: Nach dem jüngsten Kursrutsch stabilisierte sich der Sektorindex mit einem Plus von 1,1 Prozent. Ihm half auch eine Hochstufung der US-Bank JPMorgan von «Neutral» auf «Overweight».

Den europäischen Bankensektor stuften die JPMorgan-Experten indes von «Neutral» auf «Underweight» ab. Der Bankenindex reihte sich daraufhin mit lediglich plus 0,2 Prozent im europäischen Branchentableau weit hinten ein. Auch die Quartalszahlen der Grossbank HSBC gaben ihm keinen Schwung - deren Aktien traten auf der Stelle.

Die HSBC verdiente im dritten Quartal zwar deutlich mehr als vor einem Jahr, blieb aber sowohl hinter der Entwicklung des Vorquartals als auch hinter den Analystenerwartungen zurück. Etwas pessimistischer als bisher ist die Bank mit Blick auf die Kostenentwicklung, was laut Jefferies-Analyst Joseph Dickerson bei den Anlegern nicht auf Begeisterung stossen dürfte. Er lobte indes, dank der besser als erwarteten Kapitalgenerierung falle das Aktienrückkaufprogramm mit drei Milliarden US-Dollar eine Milliarde höher aus als von ihm gedacht.

Auch ansonsten kamen Unternehmensnachrichten vor allem aus Grossbritannien. Die Aktien des Medienunternehmens Pearson verteuerten sich nach dem Zwischenbericht und einer Anhebung des Gewinnausblicks um 1,4 Prozent. Für die Titel von Glencore ging es um 0,9 Prozent hoch, nachdem der Bergbaukonzern Produktionszahlen für das vergangene Quartal vorgelegt hatte./gl/stk

(AWP)