Der EuroStoxx 50 legte am Mittag um 0,4 Prozent auf 4697,62 Punkte zu. Auch an den Länderbörsen ging es leicht nach oben. Der französische Cac 40 gewann 0,51 Prozent auf 7649,79 Punkte. Für den britischen FTSE 100 ging es um 0,24 Prozent auf 7647,32 Zähler nach oben.

Nach Ansicht von Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarktes sind die Gewinne aber mit Vorsicht zu geniessen. Die darbende deutsche Wirtschaft sei ebenso ein Warnsignal wie die jüngsten Nachrichten zu Problemen einiger US-Banken. «Zu alledem kommen noch wenig ermutigende Daten aus China», mahnte Molnar. «Das Land rutscht immer tiefer in die Deflation.»

Doch es gab auch gute Nachrichten. So erfreuten die Aktien von Adyen mit einem Kurssprung von über 20 Prozent. Der niederländische Zahlungsdienstleister hatte im zweiten Halbjahr neue Marktanteile gewonnen und dadurch einen deutlichen Sprung bei Umsatz und operativem Gewinn hingelegt. Beide Kennziffern hätten die Erwartungen übertroffen, stellten die Analysten von JPMorgan fest.

Nicht ganz so glänzend schnitten Kering ab. Dem Gucci-Eigner machte eine schwächelnde Nachfrage nach seiner Luxusmode weiter zu schaffen. Im vergangenen Jahr sank der Umsatz konzernweit um vier Prozent. Unter dem Strich brach der Gewinn sogar um 17 Prozent ein. Trotzdem stieg die Aktie um drei Prozent. Analysten zeigten sich erleichtert, dass es nicht schlimmer gekommen sei. Auch andere Luxuswerte wie LVMH und Hermes verzeichneten Gewinne.

Im ebenfalls starken Rohstoffsektor fielen ArcelorMittal mit 2,9 Prozent Gewinn auf. Der Stahlhersteller rechnet im laufenden Jahr trotz der fragilen Lage der Wirtschaft mit einer Belebung der Nachfrage, zumindest ausserhalb von China.

Es gab aber auch Enttäuschungen. So verloren Astrazeneca nach Zahlen 3,9 Prozent. Durch eine schwächere Bruttomarge und höhere Ausgaben für Forschung, Verwaltung und den Vertrieb sei der bereinigte Gewinn je Aktie unerwartet schwach ausgefallen, betonten die Analysten von Jefferies. Der Ausblick für 2024 sei ähnlich: Robust beim Umsatz, aber schwach mit Blick auf den Gewinn je Aktie.

Noch stärker ging es mit Moeller-Maersk nach unten. Die Aktie rauschte um über zehn Prozent in die Tiefe. Der jüngste Anstieg der Frachtpreise wird nach Ansicht der dänischen Reederei nicht von Dauer sein. Die Überkapazität an Schiffen werde die Preise perspektivisch wieder sinken lassen, sagte Unternehmenschef Vincent Clerc bei der Vorlage der Jahresbilanz./mf/jha/

(AWP)