Die Märkte litten unter wachsender Vorsicht der Marktteilnehmer, angeheizt durch geldpolitische Unsicherheiten, stellte Analyst Pierre Veyret vom Broker ActivTrades fest. Die jüngsten Aussagen aus Kreisen der europäischen Notenbank hätten Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Zahlen zeigten zudem, dass der Kampf der Währungshüter gegen die Inflation noch längst nicht gewonnen sei. So hatte die Inflationsrate Deutschlands mit 5,9 Prozent im Jahresschnitt 2023 zwar einen Prozentpunkt niedriger als ein Jahr zuvor gelegen. Dennoch war dies der zweithöchste Wert seit der Wiedervereinigung gewesen. Im Dezember hatte die Teuerungsrate nach fünf Monaten mit rückläufigen Werten zudem wieder angezogen.
Die Verluste zogen sich quer durch alle Branchen. Lediglich die Nahrungsmittelwerte hielten Stand. Lindt & Sprüngli zogen nach Vorlage der Umsatzzahlen sogar deutlich an. Der Premiumschokoladen-Hersteller hatte selbst die kühnsten Analystenschätzungen übertroffen. Zudem hatte das Unternehmen seine Margenvorgaben ans obere Ende der bisherigen Zielbandbreite angehoben.
In der schwächelnden Reise- und Freizeitbranche fielen dagegen Air France-KLM mit 2,7 Prozent Abschlag auf. Die Fluggesellschaft hatte die Kooperation mit der Container-Reederei CMA CGM beendet. Auch die Pharmawerte vermochten sich dem Abwärtssog nicht zu entziehen. Das Schwergewicht Roche verlor 1,1 Prozent, nachdem Morgan Stanley die Aktie auf «Underweight» abgestuft hatte. Unter den kleineren Werten ragten DocMorris heraus. Die Versandapotheke hatte die Umsatzerwartungen im Jahr 2023 leicht übertroffen. Zudem wurde der Ausblick für den operativen Gewinn bestätigt. Nach anfänglich deutlich höheren Gewinnen zog die Aktie zuletzt um ein Prozent an./mf/stk
(AWP)