Vor allem Gesundheitswerte dominierten die Gewinnerliste in Europa. Dies kam dann auch ausserhalb der Eurozone gut an, wie Zuwächse in der Schweiz und Grossbritannien zeigten, wo die Pharmabranche in den Leitindizes ein gewisses Gewicht hat. Der Londoner FTSE 100 stieg um 1,15 Prozent auf 9.899,60 Punkte. Er setzte damit seine Rekordjagd mit einer weiteren Annäherung an die 10.000-Punkte-Marke fort.

Für den schweizerischen SMI ging es um 1,98 Prozent auf 12.702,08 Punkte nach oben. Gut kam im Züricher Handel, dass US-Präsident Donald Trump am Vorabend Verhandlungen mit der Schweiz zur Reduktion der Zölle bestätigt hatte. In einer Fragerunde im Weissen Haus hatte er damit vorherige Presseberichte untermauert.

Die europäischen Börsen hoben sich damit am Dienstag positiv vom New Yorker Handel ab. Am Vortag hatte das sich abzeichnende Ende der US-Haushaltssperre noch auf beiden Seiten des Atlantiks beflügelt, doch in den Vereinigten Staaten kam am Dienstag wieder die Skepsis der Anleger für die Bewertung der dort massgeblichen Technologieriesen zurück. Anlass dazu gab der Ausstieg des japanischen Tech-Investors Softbank bei Nvidia .

Ein Ende des längsten Teilstillstands der Regierungsgeschäfte in der Geschichte der Vereinigten Staaten wird derweil immer wahrscheinlicher. Die Mehrheit des US-Senats hat einen Übergangshaushalt beschlossen. Für ein Inkrafttreten fehlen nun noch die Zustimmung durch das Repräsentantenhaus und anschliessend die Unterschrift von Präsident Donald Trump.

An der Spitze der europäischen Branchenübersicht zogen die Gesundheitswerte um fast drei Prozent an. Unter den Einzelwerten legten Novo Nordisk um 6,4 Prozent zu. Insgesamt hiess es, die Zollhoffnung der Anleger werde in dieser Branche besonders stark erkennbar, zumal Medikamente aus der Schweiz als wichtige Exportgüter in die USA gelten. Roche zogen in Zürich um 3,5 Prozent an.

Die Chance auf eine Einigung im Zoll-Streit zwischen der Schweiz und den USA trieb ausserdem Aktien aus dem Luxussegment an. Würden die Zölle tatsächlich sinken, würde das nach Einschätzung von Experten den Gegenwind für die schweizerische Exportindustrie deutlich mindern. Titel von Swatch schnellten um 6,1 Prozent hoch, während jene von Richemont um zwei Prozent zulegten. Hermes gehörten im EuroStoxx mit 3,7 Prozent Plus zu den besten Werten.

Im Telekomsektor ragten Vodafone positiv heraus. Der britische Telekommunikationskonzern hatte im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2025/26 Umsatz und operativen Gewinn gesteigert. Das Unternehmen profitierte dabei von einem besseren Deutschland-Geschäft und der Übernahme des britischen Mobilfunkanbieters Three. Die Aktie zog in London um mehr als acht Prozent an.

Mehr als acht Prozent gross war auch das Plus des Eurostoxx-Spitzenreiters Adyen . Die Aktie des Zahlungsdienstleisters reagierte damit auf die Veröffentlichung mittelfristiger Geschäftsziele. Die Analysten von Jefferies lobten die Zuversicht des niederländischen Unternehmens in seine langfristigen Wachstumsaussichten./tih/he

(AWP)