Der französische Cac 40 schloss prozentual unverändert mit 6996,73 Punkten, während der britische FTSE 100 0,77 Prozent auf 7412,45 Punkte verlor. Den «Footsie» belasteten schwache Öl- und Minenwerte angesichts gesunkener Preise für Öl und Kupfer.

Die Lage bleibt angespannt. Gründe für die Verunsicherung gibt es mehr als genug, allen voran die Auswirkungen der Zinsanhebungen auf die Konjunktur. Die weltwirtschaftliche Grosswetterlage ist alles andere als einfach: Während sich der Zinserhöhungszyklus bei den meisten grossen Notenbanken am oder kurz vor dem Ende befinde, seien die Auswirkungen der gestiegenen Zinsen auf das Wachstum noch nicht vollständig abschätzbar, warnte Chefstratege Robert Greil von Merck Finck. «Ausserdem bleibt das Risiko, dass die Inflation vor allem durch höhere Ölpreise noch einmal anzieht.»

Der Ölsektor stand am Ende der europäischen Stoxx-600-Übersicht mit minus 2,1 Prozent. Totalenergies und Eni verloren im EuroStoxx 1,9 beziehungsweise 1,6 Prozent, BP sanken in London um 3,2 Prozent.

Gute Nachrichten von Tesco halfen dem mit minus 1,7 Prozent ebenfalls sehr schwachen Einzelhandelssektor wenig. Die britische Supermarktkette hatte mit einem erhöhten Jahresausblick aufgewartet. Bernstein-Analyst William Woods schrieb, das bereinigte Wachstum ebenso wie die Margen hätten sich in den vergangenen Monaten besser entwickelt als am Markt erwartet. Die Tesco-Aktien gewannen 4,3 Prozent.

Mit einem Plus von 3,2 Prozent schlossen die Anteile des Versicherers Aviva . Händler verwiesen hier auf Übernahmespekulationen als Treiber.

Unter Druck standen die Tabak-Aktien von Imperial Brands und British American Tobacco mit minus 2,8 beziehungsweise minus 1,7 Prozent. Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets UK verwies auf Meldungen, wonach Grossbritannien das gesetzliche Alter zum Rauchen mit der Zeit anheben will.

Orange gewannen in Paris 1,9 Prozent, nachdem die Bank of America die Telekom-Papiere um gleich zwei Stufen von «Underperform» auf «Buy» angehoben hatte. Die Analysten begründeten dies mit der günstigen Bewertung und den guten Aussichten des Unternehmens.

In Zürich stand das Börsendebüt des Generikaherstellers Sandoz im Mittelpunkt. Nach einem Eröffnungskurs von 24 Franken erreichten die Papiere in der Spitze 25,395 Franken, zeitweise tauchten sie aber auch auf 22,70 Franken ab. Am Schluss des Tages notierten sie bei 24,35 Franken. Die Anteile des Pharmakonzerns Novartis , von dem Sandoz abgespalten wurde, schlossen bei 87,60 Franken.

Mit der Börseneinführung von Sandoz hatte Novartis auch die eigenen Ziele für 2023 bestätigt. Die Abspaltung könnte dem Pharmakonzern zu höheren Margen und damit zu einer höheren Bewertung verhelfen, hiess es am Markt. Novartis vollzieht mit der Abspaltung einen letzten grossen Schritt in seiner Transformation zu einem fokussierten Pharmaunternehmen./ajx/men

(AWP)