Der Handel verlief zurückhaltend. "Die Sommerpause an den Aktienmärkten kündigt sich bereits an und kurz vor dem Halbjahresende springt kein Marktteilnehmer mehr in das kalte Wasser", beschrieb Marktexperte Andreas Lipkow das Geschehen. Zudem hängt weiterhin die Ungewissheit über die weitere Zinsentwicklung über den Märkten. "Wir sehen, dass die Zinserhöhungsphase sowohl in den USA als auch im Euroraum noch nicht ganz abgeschlossen ist", hiess es von der Landesbank Baden-Württemberg.
Aus Branchensicht standen europaweit Auto- und Einzelhandelswerte ganz oben in der Gunst der Anleger. Dabei setzte der Autobauer Renault Akzente. Die Franzosen erhöhten dank eines besser als erwartet laufenden Geschäfts ihr Gewinnziel für das Gesamtjahr. Die Analysten von Bernstein sprachen von deutlich verbesserten Aussichten. Die neuen Ziele für die operative Marge und den Free Cashflow lägen klar über den bisherigen Schätzungen. Die Renault-Papiere gewann 5,0 Prozent.
Noch stärker ging es mit den Anteilscheinen von H&M nach Quartalszahlen des schwedischen Modehändlers aufwärts. Sie erreichten im Handelsverlauf den höchsten Stand seit anderthalb Jahren und gewannen letztlich 18 Prozent. Analyst James Grzinic von Jefferies hob die grossen Fortschritte bei den Betriebskosten im zweiten Quartal hervor. Auch die Analysten von RBC verwiesen auf die Kostenentwicklung, die sich günstig auf die Ergebnisse ausgewirkt habe.
Die Aktien des Versorgers Engie waren mit einem Kursanstieg von 4,1 Prozent ebenfalls stark gefragt. Die Analysten von JPMorgan verwiesen auf die Einigung mit der belgischen Regierung zur Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke im Land. Auf den Versorgersektor, der im Minus endete, strahlte die Meldung allerdings nicht aus. Am Ende des Branchentableaus rangierten die zinssensiblen Immobilienwerte./edh/he