Beide Seiten seien zu einer vorläufigen Einigung gelangt, die nun «ein internes Genehmigungsverfahren durchlaufen» müsse, hatte Li Chenggang, Vize-Sekretär im chinesischen Handelsministerium, am Sonntag nach Gesprächen mit den USA gesagt. Konkrete Angaben zu den Inhalten machte China bislang nicht. Auch US-Finanzminister Scott Bessent sprach von positiven Verhandlungen in Kuala Lumpur, bevor sich am Donnerstag dann US-Präsident Donald Trump und Chinas Präsident Xi Jinping in Südkorea treffen werden.

Der Leitindex der Eurozone beendete den Handel mit plus 0,64 Prozent auf 5.711,06 Zähler. In Rekordhöhen schwang sich auch der wichtigste Aktienindex Grossbritanniens auf. Der FTSE 100 nähert sich zunehmend der Marke von 9.700 Punkten. Aus dem Handel ging er allerdings nur mit plus 0,09 Prozent auf 9.653,82 Zähler.

In Spanien blieb der Leitindex Ibex 35 nur hauchdünn unter seinem Rekordhoch von 16.040 Punkten aus dem Jahr 2007, bevor er letztlich mit plus 0,87 Prozent auf 16.000,20 Punkte aus dem Tag ging. Der französische Cac 40 blieb mit einem kleinen Gewinn knapp unter seiner am vergangenen Dienstag erreichten Bestmarke. Der schweizerische SMI litt vor allem unter Verlusten seiner Pharmawerte und gab um 0,32 Prozent auf 12.527,59 Zähler nach.

«Eine weitere Eskalation im Zollstreit scheint abgewendet», schrieb Stratege Sandro Pannagl von der Landesbank Baden-Württemberg. Die Entschärfung der handelspolitischen und politischen Spannungen sollte - zumindest kurzfristig - die Märkte stabilisieren und mehr Planungssicherheit für die kommenden Monate geben. Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners sprach von «äusserst positiven Signalen», weshalb die möglichen höheren Zölle auf Waren aus Kanada in den Hintergrund gerückt seien.

Aus Branchensicht waren Bankaktien und Technologiewerte in Europa besonders gefragt. Letztere orientierten sich an den US-Börsen, wo Technologiewerte einmal mehr besonders gefragt waren. Im EuroStoxx profitierten Prosus mit plus 2,9 Prozent, Infineon gewannen 2,4 Prozent und ASML stiegen um 1,5 Prozent.

Unter den stark laufenden Bankwerten waren HSBC eine Ausnahme, die Aktien schlossen in London unverändert. Die Grossbank wappnet sich mit einer milliardenschweren Rückstellung gegen Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit dem milliardenschweren Schnellballsystem der Investmentfirma Bernard Madoff. Laut der US-Bank JPMorgan steigen damit die Risiken, was Aktienrückkäufe im kommenden Jahr angehe.

In Zürich verloren die Aktien von Novartis 0,9 Prozent und Roche büssten 1,4 Prozent ein. Der Pharmakonzern Novartis will das US-Biotechunternehmen Avidity Biosciences für 12 Milliarden US-Dollar kaufen. Roche litten unter einer Analystenabstufung. Der Anteilschein weise ohne Rechtfertigung durch entsprechendes Wachstum einen Bewertungsaufschlag im Vergleich zur Pharmabranche auf, monierte Jefferies und senkte das Papier auf «Underperform».

Sika waren Schlusslicht im SMI mit minus 4,3 Prozent. Nach den am Freitag vorgelegten Geschäftszahlen äusserten sich nun Analysten kritisch zur Aktie des Bauchemie- und Klebstoffherstellers./ck/he

(AWP)