Vor dem Wochenende hatten Signale für eine anstehende Leitzinssenkung in den USA den Leitindex der Eurozone noch ein Stück näher an sein Rekordhoch vom März dieses Jahres gebracht. Der Zinssenkungsoptimismus scheint nun aber verpufft, während es geopolitisch mit Blick auf die Friedensbemühungen für die Ukraine keine wirklichen Fortschritte gibt. «Eine lockerere Geldpolitik wird von Anlegern zwar begrüsst, doch auch der Kontext spielt eine Rolle», schrieb ein Marktexperte. Mit Blick auf das Wirtschaftsumfeld bestehe weiterhin erhebliche Unsicherheit.
Für den schweizerischen SMI ging es am Montag letztlich um 0,48 Prozent auf 12.206,36 Punkte nach unten.
Im Fokus in Europa stand zu Wochenbeginn abermals der Windkraftsektor mit schlechten Nachrichten. Hohe Kursverluste von mehr als 16 Prozent, die die Anleger von Orsted einstecken mussten, zogen die ganze Branche mit nach unten. So verloren Vestas 3,5 Prozent.
Orsted belastete ein vorläufig erlassener Baustopp von US-Behörden für ein Windkraftprojekt in den USA. Sollte dieser länger in Kraft bleiben, dürfte sich das Projekt verzögern und es drohten umfangreichere Wertberichtigungen, hiess es von den Analysten des Investmenthauses Jefferies. Für die anstehende Kapitalerhöhung von Orsted sei die aktuelle Nachrichtenlage ungünstig.
Ein Kursdebakel erlebten auch die Anleger von Valneva , nachdem die US-Gesundheitsbehörde FDA eine Zulassung für einen Impfstoff der Franzosen gegen das Chikungunya-Virus mit sofortiger Wirkung gestoppt hatte. Die Valneva-Aktien rutschten um 22 Prozent ab.
Bessere Nachrichten gab es für die Aktionäre des niederländischen Kaffee- und Tee-Spezialisten JDE Peets . Eine Übernahmeofferte des US-Getränkekonzerns Keurig Dr Pepper liess die Aktien um 17,5 Prozent auf 31,18 Euro nach oben schnellen.
Im EuroStoxx waren die Papiere des französischen Infrastrukturkonzerns Vinci das Schlusslicht mit minus 5,8 Prozent. Gefragt waren wieder Rüstungswerte, was Rheinmetall mit einem Plus von 1,7 Prozent zum besten EuroStoxx-Wert machte./tih/he
(AWP)