Börsianer begründeten die Kursverluste auch damit, dass die Finanzmärkte nun mit weniger Zinssenkungen im laufenden Jahre rechnen als die US-Notenbank Fed, nachdem einige Konjunkturdaten in den letzten Tagen eine starke Wirtschaft signalisiert hatten.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss am Dienstag mit minus 0,81 Prozent auf 5042,00 Punkten. Für den französischen Cac 40 ging es um 0,92 Prozent auf 8130,05 Punkte nach unten. Der britische FTSE 100 sank um 0,22 Prozent auf 7935,09 Zähler.

Der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets schrieb, es könne nun im zweiten Quartal eine Konsolidierung bis hin zu einer Korrektur wie aus dem technischen Lehrbuch beginnen. Risiken lauerten vor allem in der Geopolitik.

Die geringeren Zinssenkungserwartungen belasteten Immobilienwerte , in der Stoxx-600-Branchenübersicht lag der Sektor mit einem Minus von 2,3 Prozent hinten. Auf die Stimmung drückte auch, dass Chinas angeschlagener Immobilienkonzern Country Garden nach eigenen Angaben seinen Bericht für das Geschäftsjahr 2023 nicht wie geplant veröffentlichen kann. Als Grund nannte der Bauträger die Schwankungen in der Branche, die die Geschäftstätigkeit komplexer machten.

Europaweit der stärkste Sektor waren die Ölwerte . Sie profitierten damit von weiter gestiegenen Ölpreisen. Der Sektor notiert derzeit so hoch wie zuletzt vor mehr als fünf Monaten. Die Verknappung des mexikanischen Angebots und zunehmende geopolitische Risiken im Nahen Osten geben den Preisen derzeit Auftrieb. Denn nach dem mutmasslich israelischen Luftschlag auf ein Gebäude der iranischen Botschaft in Syrien droht eine militärische Antwort des Iran.

Totalenergies stiegen vor diesem Hintergrund an der EuroStoxx-Spitze um 3,9 Prozent, Eni folgten mit plus 2,6 Prozent.

Auch Rohstoff-Titel zogen an. Sie reagierten auf positive chinesische Wirtschaftsdaten. Damit verdichten sich die Zeichen einer konjunkturellen Erholung in dem rohstoffhungrigen Land./ajx/he

(AWP)