In New York stellten der marktbreite S&P 500 und der Tech-Auswahlindex Nasdaq 100 zu Wochenbeginn zwar erneut Rekorde auf. Dafür reichten ihnen aber bereits bescheidene Gewinne, die den europäischen Aktienkursen keine Impulse gaben.

Im marktbreiten Stoxx Europe 600 belegten die Autobauer und -zulieferer mit einem deutlichen Minus den letzten Platz. Gesenkte Jahresziele von Volkswagen (VW) und dessen Sportwagentochter Porsche AG zogen die gesamte Branche mit nach unten. VW war mit minus 7,1 Prozent abgeschlagenes EuroStoxx-Schlusslicht.

Die einstige Gewinnmaschine Porsche AG stehe mit dem Rücken zur Wand, verschiebe nun die Einführung neuer Elektro-Modelle und verlängere die Laufzeit der entsprechenden Verbrenner, merkte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets dazu an. «Das schwache China-Geschäft, die schleppende Nachfrage nach hochpreisigen Fahrzeugen und die US-Zölle machen Porsche und damit auch dem Aktienkurs schon seit Langem zu schaffen.»

Auch Bankenwerte schwächelten und setzten damit ihre Konsolidierung fort. Die spanische BBVA hält an der angestrebten Übernahme des Konkurrenten Banco Sabadell fest und erhöhte ihr Angebot um etwa zehn Prozent. Bei Sabadell stiess dies auf wenig Gegenliebe. Für deren Chef Cesar Gonzalez-Bueno ist die aufgebesserte Offerte weiterhin nicht gut genug. BBVA sanken um 2,7 Prozent und Sabadell um 3,9 Prozent.

Die Aktien von KBC schlossen 0,9 Prozent tiefer. Kreisen zufolge prüft die belgische Bank eine Offerte für die niederländische Konkurrentin ABN Amro . Deren Titel zogen gegen den Branchentrend um 3,3 Prozent an.

Besser entwickelten sich die Technologiewerte . ASML stiegen um 2,2 Prozent auf knapp 811 Euro und knüpften damit an ihren jüngsten Höhenflug an. Die US-Investmentbank Morgan Stanley hatte das Kursziel von 600 auf 950 Euro angehoben und die Papiere von «Equal-weight» auf «Overweight» hochgestuft. Analyst Lee Simpson setzt mit seiner Empfehlung auf möglicherweise nun wieder steigende Gewinnerwartungen und eine zyklische Erholung des Spezialisten für Chip-Lithographiesysteme.

Zu den Gewinnern gehörte mit plus 2,3 Prozent auch SMI-Spitzenreiter Roche . Der Schweizer Pharmakonzern hatte einen Forschungserfolg mit einem Brustkrebsmittel verbucht. Zudem macht das Unternehmen Fortschritte bei der Behandlung von Fettleibigkeit. Wie aus den Unterlagen zum heutigen «Pharma Day» hervorgeht, startet Roche für den Hoffnungsträger CT-388 eine zulassungsrelevante Studie.

Branchenseitig führten die Rohstoff- und Bergbautitel die Gewinnerliste in Europa an./gl/men

(AWP)