Die Kerninflation ohne die Preise für Energie und Nahrungsmittel lag im August in den USA bei 3,2 Prozent. «Die Kerninflationsrate fällt immer noch verhältnismässig hoch aus», urteilte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Vor allem die Mieten hielten die Teuerung auf einem relativ hohen Niveau. Die US-Notenbank Fed könne in der kommenden Woche die Zinsen zwar «ruhigen Gewissens senken», so Gitzel. Die hohe Kerninflation dürfte der Fed gleichwohl «nicht gefallen», vielmehr sei ein vorsichtiges Vorgehen angezeigt.
Für den Schweizer SMI ging es zur Wochenmitte um weitere 0,35 Prozent abwärts auf 11.922,91 Punkte. Der britische FTSE 100 verlor moderate 0,15 Prozent auf 8.193,94 Punkte.
Im europäischen Sektorvergleich waren zur Wochenmitte vor allem Einzelhandelstitel gefragt. Als Zugpferd erwiesen sich Geschäftszahlen des spanischen Textilkonzerns Inditex . Dessen Aktien erholten sich nach soliden Halbjahreszahlen als Spitzenreiter im EuroStoxx 50 um 4,4 Prozent von ihrer jüngsten Talfahrt.
Berappeln konnten sich am Mittwoch auch Technologieaktien . Sie folgten guten Vorgaben einiger grosser US-Chiphersteller. Im EuroStoxx 50 gehörte der Chipausrüster ASML mit plus 3,8 Prozent zu den grössten Gewinnern.
Im Bankensektor stand der fast 17-prozentige Kursanstieg der Commerzbank-Aktien im Fokus. Dass die italienische Grossbank Unicredit bei der Commerzbank einsteigt, befeuerte Übernahmespekulationen. Die Unicredit-Aktien traten derweil auf der Stelle.
Aktien des Windturbinenherstellers Vestas stiegen um rund 4 Prozent. Hier wurde am Markt spekuliert, dass die Branche Erneuerbare Energien von einem guten Auftritt der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Harris im Rededuell mit dem republikanischen Kontrahenten Trump profitieren könnte. Denn Trump gelte als Verfechter der Verbrennung fossiler Energieträger.
Einen Kursrückgang von 1,4 Prozent mussten die Papiere von Novartis hinnehmen. Die Bank of America strich die Kaufempfehlung für die Pharmaaktie./bek/nas
(AWP)