Marktexperten sprachen von einer Konsolidierung und einer gewissen Vorsicht, die aktuell auch an den schwächelnden US-Börsen zu spüren ist. In den USA steht nicht nur das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung zur Veröffentlichung an. Mit noch grösserer Spannung wird der Quartalsbericht von Nvidia erwartet. Der US-Grafikkartenspezialist ist angesichts der Euphorie rund um das Thema Künstliche Intelligenz (KI) immer stärker in den Fokus gerückt und gilt als Vorreiter in der Entwicklung von KI-Chips.

Der EuroStoxx 50 schloss mit einem kleinen Abschlag von 0,24 Prozent auf 4331,90 Punkten. Der französische Cac 40 gab ebenfalls um 0,24 Prozent nach auf 7229,45 Zähler. Der britische FTSE 100 sank um 0,19 Prozent auf 7481,99 Punkte.

Unter den Einzelwerten standen wenige Unternehmen im Fokus. Für die Aktien von LVMH ging es mit minus 1,9 Prozent überdurchschnittlich abwärts. Die Schweizer Bank UBS hat den Luxusgüterkonzern von «Buy» auf «Neutral» abgestuft. Nach Jahren steigender Marktanteile dürfte die überdurchschnittlich starke Geschäftsentwicklung zunächst pausieren, schrieb Analystin Zuzanna Pusz. Ihre Favoriten im Luxusbereich heissen Hermes und Richemont . Hermes legten leicht zu, Richemont gaben leicht nach.

Erneute Untersuchungen durch die EU-Wettbewerbshüter belasteten unterdessen die Kurse von Essenslieferanten wie Delivery Hero , Hellofresh , Deliveroo und Just Eat Takeaway . Der EU-Kommission zufolge schliessen die neuen Untersuchungen an solche aus dem Jahr 2022 an, bei denen es um die Aufteilung von Märkten gehe. Namen der betroffenen Unternehmen nannte die Kommission nicht. In London verloren Deliveroo 1,2 Prozent, in den Niederlanden gaben Just Eat Takeaway um 3,3 Prozent nach. Am deutschen Markt verloren Delivery Hero 4,7 Prozent und Hellofresh sackten sogar um 8,1 Prozent ab.

Gefragt waren dagegen die Bauwerte. Der irische Baustoffkonzern CRH wurde nach Preiserhöhungen im US-Geschäft etwas zuversichtlicher für das Gesamtjahr, was der Aktie in London ein Plus von 2,7 Prozent bescherte. Auch die beiden Konkurrenten Holcim und Heidelberg Materials hatten erst jüngst nach einem überraschend profitablen Sommerquartal ihre Gewinnziele angehoben. Holcim stiegen um 1,1 Prozent und Heidelberg Materials um 1,4 Prozent. Die Anteile des Werkstoffkonzerns Saint-Gobain , der bislang nur Umsatzzahlen für das dritte Quartal vorgelegt und damit enttäuscht hatte, zeigten sich dagegen prozentual fast unverändert./ck/jha/

(AWP)