Positive Wirtschaftsdaten aus China rückten in den Hintergrund, zunehmende Spannungen zwischen der EU und China in den Fokus: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron stellte im Gespräch mit der französischen Wirtschaftszeitung «Les Echos» Gegenmassnahmen gegen China wegen dessen Handelsbeschränkungen in den Raum.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss 0,03 Prozent höher bei 5.725,59 Punkten. Ausserhalb des Euroraums verlor der britische FTSE 100 0,23 Prozent auf 9.645,09 Punkte, während der Schweizer SMI um 0,35 Prozent auf 12.981,42 Zähler zulegte.

«Man ist sich in der Fed aktuell nicht einig, ob der Fokus auf die erhöhte Inflation oder den schwachen Arbeitsmarkt gelegt werden soll», stellte Gunter Deuber fest, Chefvolkswirt der Raiffeisen Bank International. Das duale Mandat der Notenbank aus Preisstabilität und Vollbeschäftigung führe derzeit zu einem Zielkonflikt. Da die Inflation trotz der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump aber bisher geringer ausgefallen sei als erwartet, dürfte eine Zinssenkung das wahrscheinlichere Szenario sein, so Deuber.

Mit Blick aufs Branchentableau waren europaweit Industriewerte sowie Banken und Versicherer zum Wochenstart mit moderaten Gewinnen noch am ehesten gefragt.

Rohstoffwerte hielten sich mit einem Minus von 0,5 Prozent im Mittelfeld der Sektorenübersicht. 2026 dürfte ein weiteres starkes Jahr für Bergbaukonzerne werden, schrieb Analyst Christopher LaFemina in einem Ausblick. Bei wichtigen Rohstoffen, vor allem Kupfer und Aluminium, gebe es Angebotsengpässe bei gleichzeitig robuster Nachfrage.

Im EuroStoxx 50 führten Bayer und Rheinmetall mit Aufschlägen von 4,7 beziehungsweise 3,6 Prozent die Gewinnerliste an. Bayer nahm damit nach kurzer Konsolidierung wieder Schwung auf, nachdem JPMorgan-Analyst Richard Vosser sein Kursziel auf 50 Euro verdoppelt und die Aktien von «Neutral» auf «Overweight» hochgestuft hatte.

Grösster Verlierer im Eurozonen-Leitindex waren die Aktien von Ferrari , die nach einer Abstufung auf «Equal-weight» durch die Analysten von Morgan Stanley um 3,5 Prozent fielen.

Ebenfalls weit hinten rangierten die Anteilsscheine von L'Oreal mit einem Minus von 2,0 Prozent. Der Kosmetikkonzern verstärkt sein Engagement beim Schweizer Dermatologiespezialisten Galderma . Die Franzosen wollen 10 Prozent der Galderma-Anteile von den bisherigen Aktionären EQT, Abu Dhabi Investment Authority und Auba Investment übernehmen und ihre Beteiligung auf diese Weise auf 20 Prozent verdoppeln. Für Galderma ging es um 1,0 Prozent nach oben./edh/jha/

(AWP)