Günstige Signale der Handelsgespräche zwischen den USA und China brachten keinen Schub. Beide Länder waren zu einem Zwischenergebnis gelangt. US-Handelsminister Howard Lutnick hatte vor Reportern in London von einem erzielten Rahmenwerk gesprochen, um die Übereinkunft von Genf umzusetzen.
«Offenbar wurden lediglich die zuletzt eskalierenden Spannungen geglättet - ein diplomatischer Waffenstillstand, keine tragfähige Lösung», hiess es in einer Einschätzung des Brokers Index Radar. «Substanzielle Fortschritte, etwa im Zollstreit, sehen wir nicht.»
Auch bei den Einzelsektoren passiert wenig. Ausreisser waren die Einzelhandelswerte, die unter den Verlusten von Inditex nach Zahlen zum ersten Quartal litten. Die Analysten von RBC bezeichneten das Zahlenwerk als enttäuschend. Sowohl Umsatz als auch operativer Gewinn (Ebit) hätten die Erwartungen leicht verfehlt. Auch die Angaben zur jüngsten Geschäftsentwicklung hätten den Erwartungen nicht ganz entsprochen. Die Analysten der Deutschen Bank verwiesen beim Ausblick des Unternehmens auf einen verstärkt negativen Einfluss der Wechselkurse.
Zu den Gewinnern im vergleichsweise starken Industriesektor gehörten dagegen Schneider Electric mit rund einem Prozent Aufschlag. Das US-Analysehaus Bernstein Research hatte den Wert mit «Outperform» und einem Kursziel von 290 Euro bestätigt. Dank spezifischer Geschäftsfelder, die anfangs oft eine geringe Rolle spielten und dann immer wichtiger innerhalb des Unternehmensportfolios würden, sei der Technologiekonzern in den vergangenen Jahren organisch schneller gewachsen als die Konkurrenz, hiess es.
Gefragt waren auch Rolls-Royce . Die Deutsche Bank hatte das Kursziel von 860 auf 935 Pence angehoben. Dass der Triebwerksbauer wegen seiner Expertise für nukleare U-Boot-Antriebe als Technologie-Lieferant für den ersten britischen modularen Kernreaktor ausgewählt worden sei, beflügele die mittelfristigen Geschäftsaussichten, schrieb Analyst Christophe Menard. Die Aktie gewann 1,7 Prozent./mf/jha/
(AWP)